Er blicke "mit einem lachenden und einem weinenden Auge" zurück, teilt der designierte FPÖ-Chef mit. Dass einige Projekte "auf der Strecke bleiben", sei schade.
Der aus der Regierung ausscheidende Infrastrukturminister Norbert Hofer (FPÖ) hat am Mittwoch via Aussendung Bilanz über seine Zeit als Verkehrsminister gezogen. Er blicke "mit einem lachenden und einem weinenden Auge" zurück und bedankte sich bei den Beamten, teilte er darin mit. Dass einige Projekte "auf der Strecke bleiben", sei schade, meinte Hofer.
Schon am Montag hatte er in seiner ersten Pressekonferenz als designierter FPÖ-Chef bekundet, dass es ihm insbesondere um sein „Lieblingsprojekt“, die Nahverkehrsmilliarde, leid tue. Damit hätte der Bund ab 2020 den großen österreichischen Städten beim Ausbau der dekarbonisierten Infrastruktur für die Öffentlichen Verkehrsmittel finanziell „unter die Arme gegriffen".
Norbert Hofer: Das freundliche Gesicht der FPÖ gibt Parteivorsitz ab
Als arbeitsintensivste Kapitel bezeichnete Hofer den österreichischen Ratsvorsitz in der EU. Die "Mission 2030", die Energie- und Klimastrategie der Bundesregierung sei gleich am Anfang der Amtszeit gestanden. Im Verkehrsbereich legte Hofer laut Eigenangabe den Schwerpunkt auf den Ausbau der Bahn.
„aus/maus"
Auch betonte er in seiner Aussendung, dass Österreich "ein Land der Autofahrer" sei, weshalb er in diesem Bereich viele Akzente, wie etwa Tempo 140 auf der Autobahn oder auch die Pannenstreifen-Freigabe auf der Ostautobahn (A4) gesetzt habe. Auch strengere Regeln für Schifffahrtskapitäne bezüglich Alkohol zählte Hofer in seiner Bilanz auf. Nicht erwähnt wurde beispielsweise die Ablehnung der Einführung verpflichtender Abbiegesysteme für Lkw vor der EU-Frist 2022.
Gezeichnet war die OTS-Aussendung übrigens mit dem Autorenkürzel "aus/maus".
Der zurückgetretene FPÖ-Chef schließt aus, dass es weiteres kompromittierendes Material gegen ihn geben könnte. Er trage an dem Ibiza-Skandal „eine gewisse Mitschuld“.
Die FPÖ schießt sich auf Kanzler Kurz und Bundespräsident Van der Bellen ein. Der ÖVP sei es darum gegangen, „die Führung der schwarzen Machtzentrale Innenministerium zurückzuerobern“.