AMAG profitiert von US-Politik

Der Aluminiumkonzern Amag erwartet sich von den kürzlich aufgehobenen US-Zöllen auf Alu positive Effekte (Symbolbild).
Der Aluminiumkonzern Amag erwartet sich von den kürzlich aufgehobenen US-Zöllen auf Alu positive Effekte (Symbolbild).REUTERS
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Luftfahrt und Autoindustrie bleiben die Wachstumsbranchen für den Konzern.

Wien. Der Aluminiumkonzern Amag erwartet sich von den kürzlich aufgehobenen US-Zöllen auf Alu positive Effekte. „Durch die Aufhebung der zehnprozentigen US-Einfuhrzölle für Alu-Produkte aus Kanada und Mexiko, die am Montag ebenso wie auf Stahlerzeugnisse, die mit 25 Prozent belegt waren, erfolgt ist, könnte für die Amag etwas zusätzliche Marge überbleiben“, sagte Vorstandschef Gerald Mayer am Mittwoch im Klub der Wirtschaftspublizisten.

Auf die an der London Metal Exchange (LME) gebildeten Alupreise von zuletzt rund 1800 Dollar je Tonne seien in den USA noch 200 Dollar Prämie durch die Zölle dazugekommen. Die Amag habe die US-Strafzölle auf Alu an die US-Kunden weitergereicht, sie seien also von diesen gezahlt worden. Um die 200 Dollar verbillige sich Aluminium nun in den USA.

Das Land bietet generell große Chancen. Denn in den USA herrscht eklatanter Alu-Mangel. Das Land benötige von dem Metall 5,5 bis 5,7 Mio. Tonnen pro Jahr, produziere selbst aber nur rund eine Million Tonnen, erklärte Mayer. Kanada erzeuge etwa zwei Millionen Tonnen, brauche nur wenig selbst und könne den Rest exportieren. Durch ihre Beteiligung an der kanadischen Alu-Schmelze Alouette hat die Amag Zugriff auf 120.000 Tonnen Primär-Aluminium, das überwiegend in Nordamerika verkauft wird.

Generell geht Mayer von einem guten Marktwachstum aus und sieht das Unternehmen mit dem Ausbau des Werks in Ranshofen, dessen Kapazität schrittweise hochgefahren wird, gut gerüstet für die Zukunft. Dennoch prüft man bis Jahresende weitere Optionen, um sich für die nächsten fünf bis zehn Jahre aufzustellen. Die Produktion soll heuer um 20.000 auf 240.000 Tonnen steigen. In einigen Jahren soll die maximale Kapazität von 320.000 Tonnen jährlich erreicht werden, sagte Mayer.

Nicht nur die Luftfahrt sei ein Wachstumsmarkt. Wegen der Emissions-Reduktion sei Aluminium im Automobil-Leichtbau sehr gefragt. Bis 2027 rechnet man weltweit mit 3,8 Mio. Tonnen pro Jahr für Autoteile, derzeit stehe man bei 1,6 bis 1,8 Mio. Tonnen.

Die Amag-Aktie gab am Mittwoch leicht nach. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.05.2019)

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