Einigung im Weinstein-Skandal: Ein 44-Millionen-Dollar-Deal

Film producer Harvey Weinstein arrives for a court hearing in New York
Film producer Harvey Weinstein arrives for a court hearing in New YorkREUTERS
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Harvey Weinstein hat im Rechtsstreit mit zahlreichen Frauen, die ihm sexuelle Belästigung vorwerfen, eine vorläufige Einigung erzielt. Wegen Vergewaltigung ist er weiterhin angeklagt.

Der frühere Filmproduzent Harvey Weinstein hat im Rechtsstreit unter anderem mit Frauen, die ihm sexuelle Belästigung vorwerfen, eine vorläufige Einigung erzielt, berichten US-Medien, allen voran das „Wall Street Journal": Der Deal umfasst Zahlungen von 44 Millionen Dollar, mit denen mutmaßliche Opfer entschädigt und Verfahren gelöst werden sollen. Die Einigung wurde zwischen Weinstein, der Führungsebene seines ehemaligen Filmstudios und dem New Yorker Generalstaatsanwalt erzielt.

Über 15 Klagen wurden gegen Weinstein eingereicht, durch den Deal seien nun einige davon aufgelöst - darunter auch das Zivilverfahren durch den Generalstaatsanwalt, der der Führung von Weinsteins Filmstudio vorwarf, die Mitarbeiter nicht ausreichend gegen ein feindliches Arbeitsumfeld und Weinsteins sexuelle Verfehlungen geschützt zu haben. Nicht betroffen sei ein strafrechtliches Verfahren, das in Manhattan gegen Weinstein geführt wird - wegen mutmaßlicher Vergewaltigung und anderen sexuellen Vergehen gegen zwei Frauen. Der Prozess ist im September angesetzt. Weinstein hat alle Vorwürfe abgestritten. Ihm droht eine lebenslange Haftstrafe.

Vorwürfe von über 80 Frauen

Abgesehen von diesen strafrechtlich relevanten Vorwürfen haben Weinstein über 80 Frauen Vergehen vorgeworfen, die großteils zivilrechtlich behandelt werden müssen, darunter Fälle von sexueller Belästigung. Seit der Insolvenz 2018 und dem folgenden Verkauf der Weinstein Company verhandeln Anwälte, wie mit den vielen Vorwürfen umgegangen werden soll. Laut „Wall Street Journal" habe man sich nun auf eine Summe von 44 Millionen Dollar geeinigt, von denen 30 Millionen an die Klägerinnen, deren Anwälte und andere Gläubiger gehen sollen; mit 14 Millionen sollen die Anwälte der Weinstein-Seite bezahlt werden.

Vor dem Verkauf der Firma war noch von einem Entschädigungsfonds in Höhe von 90 Millionen Dollar die Rede gewesen. Unter den Frauen, die Weinstein beschuldigen, sind Filmstars wie Angelina Jolie, Salma Hayek und Ashley Judd. Der 66-Jährige weist die Vorwürfe zurück und beharrt darauf, dass die sexuellen Kontakte zu den Frauen stets einvernehmlich gewesen seien.

(Red.)

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