Bei der EU-Wahl am Sonntag findet sich Heinz-Christian Strache auf Listenplatz 42 der FPÖ. Identitären-Chef Martin Sellner ruft dazu auf, ihm eine Vorzugsstimme zu geben.
„Ja, es war eine b'soffene G'schichte und ich war in einer intimen Atmosphäre verleitet, auch unreflektiert und mit lockerer Zunge über alles und jedes zu polemisieren. Und ja, meine Äußerungen waren nüchtern gesehen katastrophal und ausgesprochen peinlich.“ Mit diesen Worten leitete Heinz-Christian Strache am Samstag seine Rücktrittserklärung als FPÖ-Bundesparteiobmann, Vizekanzler und Minister ein. Der Grund: Das aufgetauchte „Ibiza-Video“, in dem er sich mit einer vermeintlichen Oligarchin über Staatsaufträge für millionenschwere Spenden unterhalten hat.
Seither ist die türkis-blaue Bundesregierung passé, Strache hat sein Rückkehrrecht ins Parlament verloren und wurde in der Partei durch Norbert Hofer ersetzt. Auf dem Stimmzettel für die am Sonntag stattfindende EU-Wahl findet sich sein Name aber immer noch: auf Listenplatz 42. Er ist also wählbar und hätte sogar die Chance, ins Europäische Parlament einzuziehen. Die Rechnung dahinter: Erhält der 49-Jährige von jedem zwanzigsten FPÖ-Wähler am 26. Mai eine Vorzugsstimme – und kein anderer Kandidat mehr –, würde er auf Platz eins vorrücken und könnte nach Straßburg gehen.
Ein Umstand, der aktuell in den sozialen Medien breit diskutiert wird. So wirbt der Chef der Identitären Bewegung Österreich, Martin Sellner, derzeit auf dem Kurznachrichtendienst Twitter unter dem Hashtag „votestrache" dafür, Strache am Sonntag eine Vorzugsstimme zu geben.
Übrigens: Es ist nicht das erste Mal, dass sich Straches Name auf der EU-Liste findet. Schon 2014 stand sein Name darauf - auch bei anderen Parteien ist es durchaus üblich, dass Parteichefs symbolisch auf weit abgeschlagenen Plätzen angeführt sind - und erhielt 8994 Vorzugstimmen.
Einer der Tweets von Martin Sellner:
(Red.)