Anwaltspräsident zu Ibiza-Gate: „Fehlverhalten nicht zu billigen“

Michael Enzinger, Präsident der Rechtsanwaltskammer Wien
Michael Enzinger, Präsident der Rechtsanwaltskammer WienDie Presse/Clemens Fabry
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Michael Enzinger, Chef der Wiener Anwaltskammer, distanziert sich von jenem Anwalt, der in die Videoaffäre involviert sein dürfte. Er sieht keine Möglichkeit, ein derartiges Verhalten mit öffentlichem Interesse zu rechtfertigen.

Wien. „Wir untersuchen bereits sämtliche in der Öffentlichkeit bekannt gewordenen Verdachtsmomente.“ Michael Enzinger, wiedergewählter Präsident der Rechtsanwaltskammer Wien, will mit aller Konsequenz den Vorwürfen nachgehen, die rund um Ibiza-Gate gegen einen seiner Berufskollegen erhoben werden. Er habe, sagt Enzinger im Gespräch mit der „Presse“, unmittelbar nach Bekanntwerden der möglichen Involvierung eines Wiener Anwalts eine Kanzleiüberprüfung angeordnet.

Wie berichtet, steht ein Rechtsanwalt im Verdacht, eine Schlüsselfigur in der Ibiza-Affäre gewesen zu sein: Er könnte daran mitgewirkt haben, die Falle für die beiden ehemaligen FPÖ-Politiker zu legen. Die Kammer geht insbesondere dem Verdacht der Geldwäsche nach, sagt Enzinger.

„Wir sind nicht so"

„Jedes in der Öffentlichkeit bekannt gewordene Fehlverhalten eines Anwalts ist ein Problem für das Image der Anwaltschaft, besonders dann, wenn es ein dem Anschein nach so gravierendes ist.“ Und: „Wir sind nicht so“, sagt Enzinger, ein Wort von Bundespräsident Van der Bellen aufgreifend. „Die Anwaltschaft ist nicht so, wie dieses Bild des Anwalts in der Öffentlichkeit erscheint.“

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