Österreichs erste Malerfürstin im Leopold Museum

Olga Wisinger-Florian: „Der Strand von Etretat“, 1893/94.
Olga Wisinger-Florian: „Der Strand von Etretat“, 1893/94.Auktionshaus im Kinsky, Wien
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Olga Wisinger-Florian bevorzugte „weibliche“ Motive – und malte dabei fast so pastos und wild wie Gerstl. Derzeit ist ihr Werk in einer großen Retrospektive zu sehen.

Sie war eine der beeindruckendsten Szenefiguren der Wiener Kunst des ausgehenden 19. Jahrhunderts; gemeinsam mit Tina Blau und Marie Egner war Olga Wisinger-Florian nicht nur eine der ersten Frauen, mit denen die weibliche österreichische Kunstgeschichte begann, sondern in ihrer Selbstinszenierung und geschickten Vernetzung in hochadeligen Kreisen auch die erste Malerfürstin hierzulande.

„Auffallend groß gewachsen, starkknochig und von geradezu faszinierender Hässlichkeit (. . .) war sie im Verkehr so charmant, gescheit und witzig, dass man ihr Äußeres völlig vergaß“ – so beschrieb sie einer ihrer größten Unterstützer, der Kunstkritiker der „Neuen Freien Presse“, Adalbert Franz Seligmann, zu ihrem 80. Geburtstag. Trotzdem klang die prominent auf Seite eins der Zeitung erschienene Würdigung wie ein Nachruf auf diese „große Künstlerin“, der er „technische Virtuosität“ und „enorme geistige Beweglichkeit“ konstatierte. Denn Wisinger hatte den Pinsel schon über 15 Jahre lang zur Seite legen müssen, sie vegetierte eher dahin, glaubt man Seligmanns Bericht, nach einer Erkrankung völlig erblindet.

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