Kurz geht nicht ins Parlament

Sebastian Kurz nach dem Misstrauensvotum
Sebastian Kurz nach dem Misstrauensvotum(c) Reuters
  • Drucken

Drei Minister und der Bundeskanzler hätten das Recht auf ein Nationalratsmandat. Sebastian Kurz wird es aber nicht annehmen.

In der ÖVP werden in den nächsten Tagen die Weichen neu gestellt. Drei Minister und der Bundeskanzler hätten das Recht, nach dem Ausscheiden in das Parlament zurück zu gehen. Sebastian Kurz werde aber sein Mandat nicht annehmen, hieß es am Dienstag aus dem ÖVP-Klub zur "Presse".

Auf mögliche Gehaltsfortzahlungen wolle der Parteiobmann verzichten, erklärte die Partei. Allerdings hat ein Ex-Kanzler schon per Gesetz kein Recht auf Gehaltsfortzahlung, wenn er in den Nationalrat gehen könnte.

In das Parlament wechseln könnten jedoch die ÖVP-Minister Juliane Bogner-Strauß, Josef Moser und die frühere Kurzzeit-Nationalratspräsidentin Elisabeth Köstinger. Auch Köstinger hat aber nur das Recht auf ein einfaches Mandat und nicht auf den Parlamentsvorsitz. Ob die drei ihr Nationalratsmandat annehmen, wird sich erst nach dem Ausscheiden der Regierung definitiv klären. Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat ja erklärt, die alte Regierung noch ein paar Tage mit der Führung der Ressorts zu betrauen.

Nehmen alle drei Minister ihr Mandat an, müssten dafür die ÖVP-Abgeordneten Angelika Kuss-Bergner, Josef Smolle und Franz Hörl ihr Mandat abgeben.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Archivbild. Der rote Teppich auf EU-Ebene ist dem Finanzminister und Interimskanzler Hartwig Löger nicht fremd.
Europa

Hartwig Löger, der Kurzkanzler mitten im EU-Topjob-Poker

Bundeskanzler Löger ist auf EU-Ebene kein Unbekannter, feiert aber Premiere bei einem Staatschef-Gipfel. Für Österreich wird es vor allem spannend, wenn eine Expertenregierung entscheiden muss, wen Österreich als EU-Kommissar(in) nominiert.
190528 VIENNA May 28 2019 Xinhua Austrian Chancellor Sebastian Kurz attends a session o
Innenpolitik

Kurz abgesetzt

Zum ersten Mal versagt der Nationalrat einer Regierung das Vertrauen. Der Bundespräsident will in den nächsten Tagen einen neuen Regierungschef finden. Löger führt vorübergehend das Kanzleramt.
Austrian Chancellor Sebastian Kurz holds a news conference in OeVP political academy in Vienna
Innenpolitik

Die Misstrauens-Party des Sebastian Kurz

Gut geplanter Wahlkampfauftakt oder Trotzreaktion der Volkspartei? Der scheidende Kanzler ließ sich am Montag feiern: Mit Public Viewing seiner Abwahl, Blasmusik und Bier.
Austrian Chancellor Sebastian Kurz attends a session of the Parliament in Vienna
Innenpolitik

Anti-Kurz-Allianz: „Dieser Griff nach der Macht ist widerlich“

SPÖ und FPÖ warfen Sebastian Kurz vor, nur auf eine Vergrößerung des türkisen Einflussbereichs aus zu sein. Die ÖVP feierte Kurz hingegen ein Mal noch als Kanzler ab. Am Ende musste aber zum ersten Mal eine im Nationalrat durchgefallene Regierung den Saal verlassen.
STATEMENT SEBASTIAN KURZ (OeVP)
Innenpolitik

Nach Misstrauensvotum: Löger übernimmt Kanzler-Agenden

Der Nationalrat hat der Regierung von Kanzler Kurz das Misstrauen ausgesprochen und sie damit des Amtes enthoben. Damit ist jetzt der Bundespräsident am Zug, eine neue Regierung zu finden. Vizekanzler Löger soll für wenige Tage Regierungschef sein.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.