Do&Co bei Turkish Airlines wieder an Bord

Attila Dogudan
Attila DogudanDie Presse (Clemens Fabry)
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Ein neuer 15-Jahres-Vertrag bringt das Unternehmen dem Umsatzziel von deutlich über einer Mrd. Euro näher.

Wien/Istanbul. Geschäfte in der Türkei sind schon seit längerem alles andere denn ein einfaches Unterfangen. Für Attila Dogudan ist das freilich kein Problem. Der Miteigentümer und Chef von Do&Co hat seit Jahren gute Kontakte in das Land und lieferte seit 2007 Sepis und Trank an Turkish Airlines. Nach Auslaufen des Vertrags machten die Türken 2017 zwar einen Schwenk und wollten das Catering für die Zeit nach dem Umzug auf den neuen Istanbuler Großflughafen beim Do-&-Co-Konkurrenten Sats aus Singapur bestellen. Jetzt hat Dogudan das Match doch für sich entschieden und einen 15-Jahresvertrag fixiert.
Der Pakt mit Turkish Airlines (Türk Hava Yollari A.O.) wurde nun fixiert, nachdem im Oktober eine Grundsatzvereinbarung abgeschlossen worden war.

„Mit diesem Großauftrag – dem dritten innerhalb weniger Monate – steigen wird in eine andere Liga auf“, sagt Dogudan zur „Presse“. Im Herbst hatte Do &Co zwei Großaufträge von British Airways und Iberia gewonnen: Ab dem Frühjahr 2020 bestreitet das Unternehmen für zehn Jahre das Catering und Handling für alle British-Airways-Flüge ab London-Heathrow und für Iberia und Iberia Express ab Madrid. Damit sei aber auch gelungen, nicht mehr so türkeilastig zu sein. Obzwar man den Auftrag nicht unterschätzen dürfe: „Wir sprechen da von einer Flotte von 350 Flugzeugen und ungeachtet aller Probleme sind die Flieger voll“, betont Dogudan. Do&Co wird am neuen Flughafen Istanbul und acht weiteren Standorten in der Türkei tätig sein. Außerdem wird das Hotel in Istanbul ganz von Turkish Airlines übernommen.

Ab 2021 sollte der Umsatz daher mit 1,3 Mrd. deutlich über einer Mrd. Euro liegen, meint Dogudan. Im Geschäftsjahr 2017/18 gab der Umsatz wegen des Verfalls der türkischen Lira um 5,7 Prozent auf 861,4 Mio. Euro nach. Das Konzernergebnis stieg aber von 20,8 auf 24,4 Mio. Euro.
Ein noch größerer Umsatz- und Gewinntreiber wäre die Übernahme der LSG Sky Chefs, die die Lufthansa zum Verkauf gestellt hat. LSG hat mit 34.500 Mitarbeitern zuletzt 3,2 Mrd. Euro umgesetzt. Do&Co ist mit Sats und der Schweizer Gate Gourmet im Rennen. Die Gespräche dürften noch Monate dauern.

Die Do&Co-Aktie reagierte am Montag mit einem Kurssprung um rund sieben Prozent. Am Dienstag ging es in einem allgemein schwachen Umfeld wieder nach unten.

(APA)

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