Vienna Biennale: Ein Rufzeichen für den Wandel

Zero Waste. „Die
Zero Waste. „Die (c) EOOS
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Die Ausstellung „Klimawandel!" im Rahmen der Vienna Biennale im MAK zeigt fünf Exitstrategien aus der Sackgasse.

So etwas wie „Wandel" fühlt sich am besten an, wenn man ihn noch ein wenig selbst dirigieren kann. Und nicht darauf warten muss, bis er längst über alles drübergefahren ist. Besser selbst anschubsen, dort, wo er sich „pushen" lässt. Ein Ausstellungsprojekt im Rahmen der Vienna Biennale 2019, die am 29. Mai angelaufen ist, zeigt fünf Designinstallationen, die sich auch als ausgewiesene Umkehrmöglichkeiten verstehen. In der Sackgasse eines Weges, auf dem wir alle gerade noch den Planeten gegen die Wand fahren.

Lunar Lander.
Lunar Lander. (c) EOOS

„Klimawandel! Vom Massenkonsum zur nachhaltigen Qualitätsgesellschaft" – der Ausstellungstitel ist eine Ansage – mit Rufzeichen, der Dringlichkeit geschuldet. In Richtung „Turn-Around" haben die Gestalter der Schau, das Wiener Designbüro EOOS, in den letzten Jahren schon einige ihrer Projekte deuten lassen. „Transformationsdesign kann in Hinblick auf den Klimawandel Veränderungsporzesse in Gang setzen", erklärt Harald Gründl von EOOS. Der Umkehrschwung von „weltzerstörerischer" – aktuell – auf zukunftsfähige Lebensweise gelingt aber nicht nur unter Anleitung der Designer. Sondern vor allem durch den Antrieb jedes Einzelnen in sich selbst. Und am effizientesten, wenn sich die Antriebe und die Ideen, die daraus entstehen, verbinden: „Eine partizipative Gesellschaft und ihre gebündelte Kreativität kann Gemeingüter schaffen, die von allen nutzbar und weiterentwickelbar sind", meint Gründl.

Kurzstrecke. Das
Kurzstrecke. Das (c) EOOS

Partizipationsmodelle. Wenn man schon gemeinsam unter dem Wandel leidet, dann kann man auch gemeinsam etwas dagegen tun. In diesem Sinn animiert auch die Ausstellung zur Aktivität. Und zum kollektiven Vorfühlen in eine Zeit, in der Design womöglich noch mehr für den Planeten leisten kann als heute. Ein Beispiel ließen EOOS dafür schon einmal im Design Labor des MAK aus der Zukunft in die Gegenwart vorfahren: Das „SOV", das „Social Vehicle", das sich als Open-Source-Hardware-Projekt in lokalen Werkstätten einparkt, die daran weitertüfteln. Als Vehikel für den Radius, in dem man Mobilität am öftesten in Anspruch nimmt, 50 Kilometer.

Auch im Bereich der „Kreislaufwirtschaft" ließ das Designbüro seine Ideen kreisen. Die Zero-Waste-Bewegung zeigt bereits vor, dass auch beim Kochen nichts übrig bleiben muss. So zeigt die Installation „Die Küche" Lösungsvorschläge für ein Leben ohne Lebensmittelverschwendung und Verpackungen. Und manche Ideen reichen sogar in eine ganz andere Umlaufbahn hinein: Wie beim „Lunar Lander", für den bereits die Technologie der mikrobiellen Brennstoffzellen entwickelt wurde. Dabei sollen Mikroben den gesammelten Urin in Strom umwandeln.

Tipp

„Klimawandel!". Im Rahmen der Vienna Biennale bis 6. Oktober 2019 im MAK. In Kooperation mit dem Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus.

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