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KI erobert das E-Mail-Marketing

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Künstliche Intelligenz sind nicht nur intelligente Sprachassistenzen wie Alexa, Siri und Co. KI hilft Unternehmen mittlerweile in den verschiedensten Bereichen – so auch im E-Mail-Marketing. Und das mit großem Erfolg.

In der Vermarktung bahnt sich die künstliche Intelligenz Schritt für Schritt ihren Weg. „KI-Lösungen, beispielsweise im E-Mail-Marketing-Bereich, machen dem Prinzip Gießkanne, wie es noch vor ein paar Jahren gelebt wurde, endgültig den Garaus“, sagt Marc Bohnes, Campaign Strategy-Experte von Episerver. Aus „Hallo Marc, willkommen zurück“ muss „Auf Grundlage deiner bisherigen Käufe solltest du dir Folgendes anschauen“ werden, um nachhaltige Kundenbeziehungen auf- und auszubauen.

Im E-Mail-Marketing übernimmt laut Bohnes die KI vor allem sich wiederholende Aufgaben und Automatismen auf der Grundlage von Big Data. „So nutzt zum Beispiel die KI Tracking und Analysen, um große Datenmengen von Kundenverhalten auf Websites zu beleuchten. Angewendet werden in der Folge Machine-Learning-Algorithmen, um die Produkte auszuwählen, die ein Kunde höchstwahrscheinlich als nächstes kaufen wird – basierend auf vorherigem Surfverhalten oder Kaufentscheidungen im Vergleich mit anderen, ebenfalls individuellen Kunden“, erläutert Bohnes. Diese Daten lassen sich bestens für E-Mail-Kampagnen nutzen und bereichern die Customer Journey mit hochpersonalisierten Inhalten.

Die Bedürfnisse der Kunden treffen

Im Verbund mit aktivem Search-­Engine-Marketing werden so immer gezielter jene kommunikativen Inhalte angeboten, die exakt das Bedürfnis der Kunden treffen. Werden diese Bedürfnisse auch noch mit dem unternehmenseigenen Produkt- und Service-Angebot abgestimmt, erhält man einen „Closed Loop“, wie es Julius Bender, COO von Colliers International Deutschland, nennt: „Final fließt das Abschlussverhalten der Kunden sukzessive in die Re-Optimierung neuer kommunikativer Assets ebenso wie in die Entwicklung des eigenen Angebotportfolios ein.“

Das Feedback der Kunden als Informationen über die „Next Best Action“. Gesponnen wird so an einer eigenen Story, die vom Produkt und Unternehmen erzählt und dem Kunden ein Markenerlebnis verschafft – eines das via realistischer Virtual (3D-Visualisierungen) und Augmented Reality-Tools erlebbare Dimensionen bekommt. Die Customer Journey wird zur Customer Experience.

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Audiovisuelle E-mails, dreidimensional

Was den Einsatz von künstlicher Intelligenz im Marketing betrifft, gehen Experten davon aus, dass man gerade erst am Anfang einer großen Entwicklung steht. „Besonders im Bereich E-Mail-Marketing ist das Potenzial nicht einmal ansatzweise ausgeschöpft. Die Verknüpfung mit KI-Applikationen schafft etliche neue Ansätze“, meint etwa David Pikart, Gründer und CEO von Audience Serv, einem international agierenden Zielgruppen-Spezialisten, der insbesondere auf KI-Techniken des Machine Learnings setzt. „Es gibt bereits Sprachassistenten, die eingetroffene E-Mails vorlesen. Doch was hindert uns daran, die E-Mail nicht generell als audio-visuelles Medium einzusetzen?“, regt Pikart an.  Von der Nutzung von Audio – denkbar wäre etwa eine vorgelesene, personalisierte Ansprache – bis hin zur grafischen Darstellung in Form von E-Mails, die von der KI automatisch von einem zweidimensionalen in ein dreidimensionales Template überführt werden – all das sei machbar.

Ein Beispiel aus (Business-)Kundensicht: Ein Brillenhändler erhält per Mail Werbung eines Brillenherstellers, inklusive Begrüßung mit einem kurzen, personalisierten Audio-Snippet. Vorgestellt werden die neuesten Modelle mit unterschiedlichen Designs. Noch im Mail können das Modell geklickt und ein eigenes Foto hochgeladen werden. Die KI sorgt für die Verschmelzung der Daten und dafür, dass sich der Probant mit Brille auf der Nase sehen kann. „Der dahinterstehende Algorithmus ist dank Deep Learning in der Lage, mit derselben Präzision wie ein professioneller Grafiker in Handarbeit das Brillenmodell fotorealistisch an die richtige Stelle im Gesicht zu setzen. In Sekundenbruchteilen“, so Pikart.

Mail wird zur Landing Page

Ist die Mail wie eine eigene App oder Microsite aufgebaut, wird sie zudem direkt zur Landing Page auf die Website, wo die Brillenmodelle komfortabel geordert werden können. Gekauft wird nicht mehr die Katze im Sack, sondern etwas, dass der Kunde bereits realitätsnah erlebt hat. Bleiben dennoch Fragen offen, antwortet der integrierte Chatbot. Im Live-Chat wird geklärt, was es an Details zum Deal zu besprechen gibt und künftig sogar die Bestellung aufgenommen und durchgeführt.

Die Vorteile der KI liegen auf der Hand: Bereits am ersten Kontaktpunkt kommt es zu Angebot, Produkttest und, im Idealfall, zur Geschäftsabwicklung. Warum nicht, technisch ist es möglich. Dass der dank Deep Learning geschulte Chatbot zugleich die Informationen aus dem Kundengespräch aufzeichnet und analysiert dient dem Unternehmen, das in Zukunft seine Kunden mit noch präziseren Angeboten kontaktieren kann.

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