Und was bitte, wenn am Ende die alten Säcke doch recht haben?

Nur die älteren Wähler verhindern vorerst grüne Regierungschefs – ein weiterer Nutzen des medizinischen Fortschritts.

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Wären Staaten wie Deutschland oder Österreich eigentlich besser regiert, würden dort die Grünen den Kanzler oder die Kanzlerin stellen? Die Mehrheit der jüngeren Menschen dürfte das so sehen, denn in der Gruppe der unter 30-Jährigen kamen die Grünen bei den EU-Wahlen in beiden Ländern mit knapp einem Drittel der abgegebenen Stimmen klar auf Rang eins. Inhaltlich korrekt schrieb dazu Sibylle Hamann: „Wären da nicht die Rentner, könnten sich die deutschen Grünen bereits fix darauf einstellen, den nächsten Kanzler oder die nächste Kanzlerin zu stellen“ („Quergeschrieben“, 29. 5.). Für Hamann offenkundig ein wünschenswertes Szenario, denn: „Europa hat ein politisch-demografisches Problem: Wer kümmert sich um die Zukunftsfragen, wenn die Alten sich immer durchsetzen?“ (ebd.)

Nun ist es ja derzeit unter den nicht mehr ganz so Jungen in Politik und Publizistik sehr beliebt, sich (mal mehr und mal weniger aus innerer Überzeugung) als jugendaffine Thunberg-Versteher zu positionieren; damit erntet man in der Regel Zustimmung. Trotzdem ist die leicht populistische Darstellung, Europa brauche eine Reduzierung des politischen Einflusses der Älteren und „mehr Grün dank mehr jung“ erstens etwas unsensibel und zweitens politisch einigermaßen problematisch.

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