Vor der Parlamentswahl am Mittwoch kupfern Dänemarks Sozialdemokraten die Ausländerpolitik der Rechtspopulisten ab.
Stockholm/Kopenhagen. Eine sozialdemokratische Parteivorsitzende, die rechte Positionen in der Migrationspolitik übernimmt und offen mit dem Chef der Rechtspopulisten über eine Zusammenarbeit spricht: Außerhalb des Burgenlands ist die Konstellation, die in Dänemark immer deutlichere Konturen annimmt, ungewöhnlich in Europas Parteienlandschaft.
Am Mittwoch wählt der 5,7 Millionen Einwohner zählende skandinavische EU- und Nato-Staat ein neues Parlament. Die Wirtschaftsdaten sind gut, es herrscht nahezu Vollbeschäftigung. Eine entscheidende Rolle an den Urnen spielt das Ausländerthema. Um einst sozialdemokratische Wähler von der rechtspopulistischen Dänischen Volkspartei (DF) zurückzugewinnen, hat die seit 2015 amtierende Parteichefin der Sozialdemokraten, Mette Frederiksen (41), ihre Ausländerpolitik nach rechts umgepolt.