Kaum eine andere Industrienation verteilt so viel Geld von oben nach unten wie Österreich. Doch der Wohlfahrtsstaat erreicht seine Ziele nicht überall: Gerade junge Familien mit Kindern rutschen trotz hoher Transferleistungen ab.
Wien. Im Vorjahr sind in Österreich so viele Kinder geboren worden wie zuletzt vor zwanzig Jahren. Das ist angesichts der alternden Bevölkerung zwar ein erfreulicher Trend, wirft aber auch ein paar Probleme auf. Denn junge Familien mit Kindern sind hierzulande immer stärker vom sozialen Abstieg bedroht. Daran konnte in den vergangenen Jahren auch die groß angelegte Umverteilung des Wohlfahrtsstaates nichts ändern, so das Ergebnis der jüngsten Umverteilungsstudie des Wirtschaftsforschungsinstituts Wifo, die der „Presse“ vorliegt.
Im Großen und Ganzen laufe die Umverteilungsmaschinerie hierzulande wie am Schnürchen, stellen die Volkswirte in ihrer 174-seitigen Bestandsaufnahme fest. Nachdem die Schere zwischen Arm und Reich von 2005 bis 2010 trotz progressiver Besteuerung und Sozialtransfers auseinandergegangen war, schloss sie sich in den Jahren bis 2015 (aktuellste Daten) wieder.