Er hält den Schmerz fest

Spirit of the Bear.
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Die Indie-Band Spirit of the Bear wurde vor fünf Jahren in Ohio gegründet und heißt wie eine Whisky-Sorte. Auf „Fade Into Blue“ (2017) folgte nun die EP „Haunt Me“.

Spirit of the Bear: „Haunt Me“. „Void“, „Haunt Me“, Hollow“, Bummer“, „Degrees of Separation“ und „Second Life“ heißen die Titel der jüngsten EP der Band aus Ohio. Sie erzählen also von Leere, Einsamkeit, Niederlagen. Kurz: von einer Trennung – dem zweitbesten Thema des Pop (nach frischer Verliebtheit)! „Haunt Me“, die sphärischste der Nummern, hebt an mit einer Vocoder-verzerrten Stimme: „This is the end for us“, konstatiert Sänger James Harker. Wie ein Beziehungsende durchlebt der Song mehrere Stufen: Im zweiten Teil wird die Stimme klar, Synthies legen sich auf die sich dahinschleppenden Drums: „I think I'm afraid to see you again but I'm just as afraid I might not“, heißt es. Wie viel Gefühl ist da noch? Viel. Im dritten Teil läuft die Nummer fast über vor klingelnden Sounds, und Harker lässt seinem Schmerz freien Lauf: „I hold a pain that's always asking why I made you turn and walk away.“ Ein Schrei, der befreit.

Den Song der Woche küren diese Woche Heide Rampetzreiter (in Vertretung von Thomas Kramar) und Christoph Sepin (Radio FM4). Zu hören ist er am Sonntag zwischen 19 Uhr und 21 Uhr auf FM4. Weitere Infos: www.diepresse.com/songderwoche

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.06.2019)

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