Von den Berliner Enteignungsfantasien

Die Wohnungsnot in Berlin hat zu einem Revival von Karl Marx' Ideen geführt. Wie es dazu kam, dass Deutschland wieder ernsthaft über Enteignungen diskutiert.

Karl Marx kann zufrieden sein. 171 Jahre nach dem „Kommunistischen Manifest“ geistert durch seine Heimat Deutschland seit Wochen eine Sozialismusdebatte. Enteignungs- und Kollektivierungsfantasien halten sich erstaunlich hartnäckig.

Wie es dazu kam? Ihren Anfang nahm die Geschichte in Berlin. Dort zeigte sich das gute alte Gespenst vor ein paar Wochen zum ersten Mal wieder in voller Pracht: Tausende Menschen gingen Anfang April auf die Straße, um sich lautstark für Enteignung starkzumachen. Der linke Volkswirt Rouzbeh Taheri und andere Initiatoren des Enteignungsvolksbegehrens hatten schon nach wenigen Tagen jene 20.000 Stimmen beisammen, die notwendig sind, um bei der Senatsverwaltung den Antrag auf einen Volksentscheid über die brisante Thematik zu stellen.

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