Rapid zwischen Frust, Trotz und Kampfansagen

Wie seine Kollegen nur Zuschauer, wenn im Herbst die Europa League anhebt: Rapids Srdjan Grahovac.
Wie seine Kollegen nur Zuschauer, wenn im Herbst die Europa League anhebt: Rapids Srdjan Grahovac.(c) APA/ERWIN SCHERIAU
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Wieder kein Europacup-Platz für die Hütteldorfer: Für das unrühmliche Saisonende wurde zwar der Schiedsrichter als Schuldiger ausgemacht, gescheitert sind die Wiener in dieser Spielzeit aber vor allem an sich selbst.

Wien. Rapids Saison zum Vergessen ist mit Ärger und Kampfansagen zu Ende gegangen. Die Hütteldorfer waren im Europacup-Play-off zwar besser als Sturm Graz, beim 1:0 im Rückspiel am Sonntagabend in Graz (Hinspiel: 1:2) fehlte am Ende aber ein Treffer. So verpasste der Wiener Großklub zum zweiten Mal in den vergangenen drei Jahren den Europacup.

Als Schuldiger wurde allerdings Schiedsrichter Robert Schörgenhofer auserkoren. Der Vorarlberger wertete ein Handspiel von Sturms Emeka Eze im Strafraum nicht als Elfer. Rapids Führung schäumte. „Ich wusste nicht, dass Sturm mit zwei Torhütern spielen durfte“, tönte Trainer Dietmar Kühbauer. „Wir haben gegen zwölf Mann gespielt“, meinte Sportdirektor Zoran Barišić. In die Enttäuschung mischte sich dann freilich auch noch Kritik am neuen Modus der Bundesliga.

Gescheitert ist Rapid aber vor allem an sich selbst. Fehlende Effizienz vor dem gegnerischen Tor, dazu billige Gegentreffer beim 1:2 im Hinspiel gegen Sturm. Am Sonntag in Graz blieb Lukas Spendlhofers Eigentor (43.) der einzige Treffer der Wiener. Kapitän Schwab merkte an, dass das Duell um den Startplatz in der Europa-League-Qualifikation bereits in Hütteldorf verloren wurde. Doch Rapids größtes Manko in dieser Saison war schlussendlich die verpasste Teilnahme an der Meistergruppe im März. Von der Ligareform halte er „gar nichts“, erklärte Coach Kühbauer deshalb.

Auf der Tribüne der Grazer Merkur-Arena sah auch Rapid-Präsident Michael Krammer, wie die letzte Saison unter seiner Regentschaft unrühmlich zu Ende ging. In den Frust mischte sich bei den Beteiligten Trotz. „Wir werden uns gut erholen und nächste Saison wie eine Dampfwalze zurückkommen“, meinte Tormann Richard Strebinger und gab zu, dass die entscheidenden Punkte im Herbst verspielt wurden (Rapid hatte als Tabellenachter überwintert).

Kühbauer, seit Oktober im Amt, sah der Zukunft positiv entgegen. „Ich verspreche, wir werden stärker zurückkommen. Für den einen oder anderen, der es nicht gebracht hat, wird die Luft dünner.“ Gemeinsam mit Neosportchef Barišić will er am Kader werken. „Wir werden eine Mannschaft auf die Beine stellen, mit der sich die Fans identifizieren können“, kündigte Barišić an. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.06.2019)

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