Polizeigewerkschafter haben eine Vorverurteilung in Sozialen Medien kritisiert. Es sei nicht nachvollziehbar und unverständlich, dass die Polizei pauschal als gewaltbereit dargestellt wird.
Die FSG-Vertretung in der Polizeigewerkschaft hat am Dienstag Vorverurteilungen in Sozialen Medien bezüglich mutmaßlicher Polizeigewalt kritisiert. Es sei nicht nachvollziehbar und unverständlich, dass die Polizei pauschal als gewaltbereit dargestellt wird, sagte der sozialdemokratische Polizeigewerkschafter Hermann Greylinger (FSG) in einer Aussendung.
"Die Ermittlungstätigkeiten laufen, Auftragslage, die vorgefundene Situation und die gesetzten Maßnahmen werden geprüft", betonte er. Über Rechtmäßigkeit und Verhältnismäßigkeit werden Staatsanwaltschaft und allenfalls Gerichte entscheiden.
Hintergrund ist primär jenes Video, das Montagabend veröffentlicht wurde. Darauf ist die Festnahme eines Aktivisten zu sehen. Dieser lag von zwei Beamten fixiert am Boden, als der Kopf des Mannes beinahe von einem wegfahrenden Polizeiauto überrollt wurde. Wie darauf in den Sozialen Medien wie Facebook, Twitter und Co. reagiert werde, "geht wirklich nicht. Wir rufen alle dazu auf, von Gewalt Abstand zu halten", sagte Greylinger.
Fakt sei, dass Polizisten mit ihrem Einsatz "trotz Personalmangels und oft schlechter Arbeitsbedingungen für Sicherheit sorgen", betonte Greylinger. "Die Kolleginnen und Kollegen in Wien müssen Überstunden leisten bist zum geht nicht mehr", kritisierte der Gewerkschafter. Dass da "irgendwann geistige Erschöpfung eintritt, ist auch klar". Wie lange die Beamten, welche die Blockade geräumt hatten, im Einsatz waren, sei für ihn noch unklar. "Oftmals werden solche Dienste aber an den Hauptdienst angehängt. Das ist alles keine Entschuldigung, aber eine Erklärung", sagte Greylinger. Wenn Beamte "bis zum Rand der Erschöpfung" arbeiten müssten, würde sich dies auch auf ihre Reizschwelle auswirken. "Man muss beim System ansetzten, dass solche Dinge verhindert werden", forderte der Gewerkschafter
(APA)