Die Bergung des gesunkenen Ausflugschiffes „Hableány“ in Budapest könnte Wochen dauern.
Budapest. Eine Woche ist vergangen, seit das Hotelschiff „Viking Sygin“ das viel kleinere Ausflugsschiff „Hableány“ auf der Donau in Budapest rammte und jenes binnen sieben Sekunden sank. Sieben südkoreanische Touristen an Bord wurden sofort tot geborgen, sieben überlebten und 21 galten als vermisst.
Das Wrack liegt noch immer am Boden der Donau, und nur sechs weitere Leichen konnten seither geborgen werden – dabei sind insgesamt 15 Schiffe und 621 Fachleute im Einsatz, darunter Rettungstaucher aus Österreich, Tschechien, Ungarn und Südkorea – das Land aus dem alle verunglückten Touristen stammen.
Erst drei Tage nach dem Untergang des Schiffes waren Wasserstand und Strömung so weit gesunken, dass man zumindest beginnen konnte, das Wrack zu sichten. Das erste Todesopfer – neben den sieben Leichen, die sofort nach dem Unglück gefunden worden waren – wurde am dritten Tag nach der Katastrophe aus dem Schiff gezogen. Am Mittwoch bargen Rettungstaucher zwei weitere Leichname. Zwei Tote, die weit stromabwärts getrieben waren, wurden am frühen Mittwoch 60 km und 100 km südlich vom Unglücksort identifiziert. Insgesamt sind jetzt 13 Leichen geborgen, 15 Opfer gelten noch immer als vermisst.
Nur ein Schwimmkran
Um das 50 Tonnen schwere Wrack zu heben, bedarf es eines schweren Sonderkrans. In ganz Ungarn gibt es nur ein solches Gerät, die „Clark Adam“ in Komárom. Dieses Kranschiff konnte bisher deswegen nicht nach Budapest gebracht werden, weil es wegen des hohen Wasserstands nicht unter die Brücken passte. Am Mittwoch aber wurde die „Clark Adam“ endlich in Bewegung gesetzt. Möglicherweise beginnen am Donnerstag die Vorbereitungen, um die „Hableány“ aus der Donau zu heben. Die Bergung des Wracks wird laut Katastrophenschutz auf jeden Fall „noch mehrere Wochen“ in Anspruch nehmen. (kal)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.06.2019)