ÖBB-Sommerticket: Kritik an "100-prozentiger Preissteigerung"

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Die Bahn beschränkt die Gültigkeit des Sommertickets für Unter-26-Jährige auf 30 Tage. Scharfe Kritik kommt von den Grünen: „Das ist ein Schlag ins Gesicht für alle Jugendlichen, die für mehr Klimaschutz streiken“.

Dieses Angebot erfreut sich jedes Jahr großer Beliebtheit: Unter-26-Jährige können bei den ÖBB ein Sommerticket um 69 Euro kaufen und damit von 1. Juli bis 8. September kreuz und quer durch Österreich fahren. Unter-20-Jährige zahlen sogar nur 39 Euro. Auch heuer gibt es wieder das Sommerticket - allerdings mit dem feinen Unterschied, dass die Gültigkeit auf 30 Tage begrenzt wird. Gleichzeitig werden in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland die Preise im Verkehrsverbund Ost-Region (VOR) ab 1. Juli um durchschnittlich zwei Prozent erhöht und damit dem Verbraucherpreisindex angepasst.

Die Beschränkung des Sommertickets auf 30 Tage begründen die ÖBB gegenüber dem „Kurier“ mit der besseren Planbarkeit der Verkehrsströme. Ein Sprecher betont, man bleibe „der Linie treu, dass wir vor allem Jugendlichen ein leistbares Angebot in den Sommerferien bieten können.“

„Ein Schlag ins Gesicht"

Ganz anders sehen das die Grünen Niederösterreich und sprechen in einer Aussendung von einer „100-prozentigen Preissteigerung“. Immerhin müsse man das doppelte zahlen, wenn man von 1. Juli bis 8. September jeden Tag mit dem Zug fahren wolle. „Das ist eine Sauerei und ein Schlag ins Gesicht für alle Jugendlichen, die für mehr Klimaschutz streiken“, kritisiert Jugendsprecher Georg Ecker. „Wir sollten die öffentlichen Verkehrsmittel für junge Menschen attraktiv machen, damit sie von allen genutzt werden können. Dazu gehört etwa auch ein eigenes Studierenden-Ticket, das wir schon lange Zeit fordern. Diese Maßnahme ist das genaue Gegenteil“, so Ecker.

Er fordert die ÖBB auf, die Preiserhöhung zurückzunehmen: „Wenn jemand auf die Idee kommen würde, den Benzinpreis zu verdoppeln, würde das ganze Land streiken."

>>> Bericht auf „Kurier.at"

(Red.)

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