Caetano Veloso: Der Bob Dylan Brasiliens

Caetano, Moreno, Zeca and Tom Veloso - Ofertorio
Caetano, Moreno, Zeca and Tom Veloso - Ofertorio(c) Getty Images (Mauricio Santana)
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Um Kunst und Spiritualität geht es in den Liedern von Caetano Veloso. Der Mitbegründer des Tropicalismo ist am 23. Juni mit seinen drei Söhnen im Konzerthaus zu erleben.

Caetano Veloso wurde 1942 in Bahia geboren. Der brasilianische Komponist und Sänger ist ein Intellektueller, dessen fundamentale Selbstzweifel in eine rastlose Suche nach neuen ästhetischen Möglichkeiten zwischen Genres wie Samba, Rock, Bossa, Frevo, Reggae, Afoxé mündeten. Gesanglich vom sanften Ansatz eines João Gilberto inspiriert, hat Veloso auch in Zeiten der Militärdiktatur Kritisches ausgesprochen, wofür er vier Monate inhaftiert wurde. In seinen Liedern geht es vorrangig um Fragen der Kunst und der Spiritualität. Gemeinsam mit dem ebenfalls eine Zeit lang exilierten Gilberto Gil und Tom Zé begründete Veloso ein neues, hybrides Genre: Tropicalismo. Dieser Mischstil fusionierte Bossa Nova, brasilianische Volksmusik und amerikanische Rockmusik. 1968 verließ Veloso Brasilien Richtung England, wo er im Exil einige superbe englischsprachige Alben wie das geniale „Transa" aufnahm. Es sollte bis 1972 dauern, dass der Künstler, der wegen seines großen Outputs gern als „Brasiliens Bob Dylan" tituliert wird, in seine Heimat zurückkehren durfte. Live verwirrte Veloso in den 1970er-Jahren durch sein androgynes Bühnengebaren. In den 1980er-Jahren wurde er vom Kultstar zum Idol der Massen. Am 23. Juni tritt Veloso mit seinen Söhnen im Wiener Konzerthaus auf.

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