Ein Teufelskreis

(c) Carolina Frank
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Bisher hat uns das Frühlingswetter nicht gerade bei der Partnersuche geholfen.

Bisher hat uns das Frühlingswetter nicht gerade bei der Partnersuche geholfen. Nicht nur wegen der eingeschränkten Sicht, die man im Regenzeug auf die Welt hat, sondern auch wegen der Body-Forming-Sabotage. Es ist ein Teufelskreis. Wenn einen die Temperaturen nicht zu leichter Kleidung zwingen, kann es sein, dass man weniger streng zum inneren Schweinehund ist. Ich habe meinen inneren Schweinehund jedenfalls weiterhin mit Kuchen verwöhnt, als hätten wir immer noch Winter, wo einen erstens sonst nichts tröstet und zweitens niemand so genau unter den weiten Pullover schaut. Lange kann man sich allerdings nicht mehr vor der Wahrheit verstecken, die mit jedem Grad, den die Temperatur zulegt, noch deutlicher aus dem T-Shirt herausquillt.

Vor ein paar Jahren konnte man sich noch damit beruhigen, dass bei der Partnersuche die Pheromone die größte Rolle spielen, sprich: Hauptsache, der Partner in spe kann einen riechen. Aber seit Tinder und Co. haben die Augen beim Verlieben wieder die Nase vorn. Ein Wisch nach links und schon wird man nie die Gelegenheit erhalten, die Pheromonkarte auszuspielen.

Noch schlimmer ist es natürlich bei dem als „Liebes"- oder „Kuschel"-Hormon bekannten Oxytocin. Das entsteht überhaupt erst bei Körperkontakt. Berühren, küssen, streicheln. Bei Männern ist es am stärksten beim Orgasmus. Dabei steigen die Chancen, dass er sich an einen bindet, behaupten Studien. Durchschnittlich für sechs Monate. Und wenn das der Fall ist, kann man getrost auf die Bikinifigur pfeifen. Denn das Oxytocin sorgt dafür, dass Männer ihre Partnerinnen attraktiver finden. Nur dass man es vorher in die Tinder-Auswahl schaffen müsste. Ein Teufelskreis.

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