Junge Männer verprügeln lesbisches Paar in Londoner Bus

Melania Geymonat/Facebook
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Eine Gruppe von Teenagern belästigte ein Paar in London und verlangten von den beiden Frauen, sich zu küssen. Nachdem diese sich weigerten, wurden sie blutig geschlagen.

Eine Prügelattacke auf zwei Frauen sorgt derzeit in Großbritannien für Empörung. Ein lesbisches Paar ist in einem Nachtbus in London blutig geschlagen worden - von einer Gruppe Männer. Mehreren Medienberichten zufolge schlugen mindestens vier Männern auf die beiden Frauen ein, weil sie sich weigerten, einander zu küssen. Es dürfte sich um vier männliche Teenager handeln. Sie wurden am Freitagabend verhaftet.

Eine der Frauen, die 28-jährige Melania Geymonat, postete auf Facebook ein Bild von sich und ihrer Freundin nach der Attacke. Beide Frauen sind blutverschmiert. Der Übergriff soll sich in den frühen Morgenstunden des 30. Mai ereignet haben. Geymonat sagte laut der BBC, dass die Gruppe junger Männer sie zunächst verbal belästigten, als sie entdeckten, dass die Frauen ein Paar waren. Sie forderten sie auf, sich zu küssen, während sie sexuelle Gesten machten.

"Sie haben uns umringt und angefangen, wirklich aggressive Dinge zu sagen“, sagte Geymonat zur BBC. Danach hätten sie angefangen zunächst ihre Freundin Chris zu schlagen und dann, als Geymonat eingreifen wollte, auch sie selbst zu prügeln. Vor der Flucht raubten die Männer die Frauen auch noch aus. Geymonat und ihre Freundin wurden zur Behandlung von Gesichtsverletzungen ins Krankenhaus eingeliefert.

Die Londoner Polizei bestätigte den Vorfall und sucht nun nach Zeugen. Zudem soll es Videoaufnahmen des Angriffs geben. Es seien bereits Verhaftungen vorgenommen worden, teilte die Londoner Metropolitan Police am Freitag mit. Laut der Zeitung „Daily Mirror“ dürfte es sich um vier männliche Teenager im Alter von 15 bis 18 Jahren handeln.

Schock und Empörung

Der Angriff sorgt in Großbritannien für Schock und Empörung. Der Londoner Bürgermeister Sadiq Khan beschrieb den Angriff als ekelhaft und frauenfeindlich. Der Labour-Führer Jeremy Corbyn sagte, der Angriff sei "absolut schockierend". 

Mit ihrem Posting wollte Geymonat Aufmerksamkeit schaffen: "Was mich am wütendsten macht ist, dass Gewalt eine verbreitete Sache geworden ist. Ich bin es leid als sexuelles Objekt gesehen zu werden, dass diese Situationen normal sind und das homosexuelle Freunde geschlagen werden - einfach nur so“, schreibt sie in ihrem Facebook-Posting. Besonders im Juni, dem „Pride"-Monat der LGBTIQ-Community, müssten solche Verbrechen angesprochen und öffentlich gemacht werden, damit nicht mehr passiert.

Tatsächlich hätten sich der Londoner Polizei zufolge die Angriffe auf die Londoner LGBT-Community seit 2014 fast verdoppelt, berichtet die BBC. Im Jahr 2018 gab es in London 2.308 homophob motivierte Verbrechen, verglichen mit 2014, als 1.488 Verbrechen verzeichnet wurden.

(twi)

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