Armenien: Von Bauern, die Zukunft säen

Gohar Movsesyan ist Bäuerin und Biologielehrerin in einem Dorf, in dem die Zahl der bestellten Felder und Schulkinder sinkt.
Gohar Movsesyan ist Bäuerin und Biologielehrerin in einem Dorf, in dem die Zahl der bestellten Felder und Schulkinder sinkt.Antonia Löffler
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Schon den Sowjets war es zu mühsam, Armeniens Berge mit ihrer Chemie zu bewirtschaften. Wechselnde Politiker versprechen der schrumpfenden Landbevölkerung in der Kaukasusrepublik bessere Zeiten. Ein Besuch bei denen, die blieben.

Die Koffer waren gepackt. Zwanzig Jahre in Kalavan reichten Arthur Amirkhanyan, er wollte seine 55 Bienenstöcke und das Imkerdasein hinter sich lassen und dem Vater nach Russland folgen. In seinem kleinen Dorf im Nordosten Armeniens, umgeben von Wald, Gebirge und Stille, sah Amirkhanyan keine Zukunft. Schon gar nicht, seit die letzten beiden kinderreichen Familien den Ort verlassen hatten und die Schule vor der Schließung stand. Den Weg über die holprige Serpentinenstraße, sagten die Einwohner, tun sich nicht einmal ihre eigenen Verwandten an Geburtstagen an. Wie sollte der wirtschaftliche Aufschwung vorbei an alten Eichen und verblichenen Grabsteinen aus dem Zweiten Weltkrieg bis zu ihnen dringen?

Das ist drei Jahre her. Heute kokettieren die 137 verbliebenen Familien mit den schlechten Straßenverhältnissen: Sie hätten ihnen die Natur sauber und die Sowjets mit ihrem giftigen Spritzmittel DDT vom Hals gehalten. „Wir haben gesehen, dass wir uns auf das konzentrieren müssen, was wir haben – nicht, was wir nicht haben“, sagt Robert Ghukasyan. Der studierte Archäologe wollte sein Dorf nicht wie viele andere in Armenien sterben lassen. Er erklärte den Nachbarn, was Bioanbau und Ökotourismus sind, und bewarb sich um Förderungen.

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