Kein Abwehrkampf für die Steiermark

Die Statue Kaiser Josephs II. in Graz wurde im März 1919 von betrunkenen SHS-Soldaten zerstört.
Die Statue Kaiser Josephs II. in Graz wurde im März 1919 von betrunkenen SHS-Soldaten zerstört.Joanneum Graz
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In einem Drittel des Kronlandes Steiermark sprach man 1918 slowenisch. Eine Teilung des Landes durch die Pariser Friedensverträge war daher unvermeidbar. Doch wo sollte die Grenze verlaufen? Wo immer man sie zog, zerriss sie alte Brücken und Verbindungen.

Manchmal, zum Beispiel 1919, half den Österreichern nur Galgenhumor. „Zwei Freunde treffen sich auf der Straße, da fragt der eine den anderen: 'Hör mal, was machst du am Sonntag?' – 'Eine Reise um Deutschösterreich.' – 'Und was machst du nachmittags?'“ Der Witz kursierte damals in der Steiermark, und das nicht durch Zufall. Die Grenzziehung im Süden war unklar, es drohte eine Amputation, überhaupt waren seit der Gründung Deutschösterreichs die Grenzen des Landes umstritten. Eine starke Belastung für die junge Republik.

Dabei war in der Steiermark die Ablösung von der Monarchie früh gelungen. Als in Wien die Weichen für die Republik gestellt wurden, am 21. Oktober 1918, da fehlten freilich die steirischen Abgeordneten. Wegen eines schweren Zugunglücks im Bahnhof Kapfenberg saßen sie fest und kamen erst um 22 Uhr in Wien an, als alles schon vorbei war.

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