Erst mit 20 Jahren entschied sich die Cellistin Susanna Mälkki, Dirigentin zu werden. Heute ist sie Chefdirigentin der Helsinkier Philharmoniker und leitet alle namhaften Orchester der Welt. Welche Fragen sie wütend machen und warum sie glaubt, dass sich Zuschauer nicht zum Narren halten lassen, sagte sie der „Presse am Sonntag“.
Sie dirigieren viel zeitgenössische Musik. Sprechen Sie mit den Komponisten über ihre Werke?
Susanna Mälkki: Ja, das ist ein großer Luxus. Ich hatte schon viele bereichernde Zusammentreffen mit lebenden Komponisten, und sie alle waren froh, wenn ich ihnen neue Vorschläge machte oder „um Erlaubnis fragte“, um mir Freiheiten zu nehmen. Das ermutigte mich, auch zu alten Partituren immer meinen eigenen Zugang zu finden und an meinen Instinkt zu glauben.
Haben Komponisten nicht meist genaue Vorstellungen, wie ihr Stück zu spielen ist?