Oswald Wiener: Besessener Zertrümmerer der Sprache

Wegen der Uni-Ferkelei muss er Österreich verlassen, später wird er mit Preisen wie dem Großen Staatspreis für Literatur überschüttet: Oswald Wiener.
Wegen der Uni-Ferkelei muss er Österreich verlassen, später wird er mit Preisen wie dem Großen Staatspreis für Literatur überschüttet: Oswald Wiener.Christian Skrein / Imagno / picturedesk.com
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„Die Verbesserung von Mitteleuropa“, das prophetische Hauptwerk des Wiener Kybernetikers und Schriftstellers Oswald Wiener, entwirft sehr früh ein Bild des Cyberspace: Ein Glücksanzug entfaltet Wohlbefinden in der Fusion von Mensch und Maschine – „in erster linie ist hierbei an alle formen der ekstase zu denken“.

Als „Zivilkonsulent für Fragen der Lebensart“ firmiert Oswald Wiener vor 50 Jahren auf seinem Briefpapier. Und bietet verschiedenste Dienste an: „Ideen für Kunst, Literatur, zwischengeschlechtliche Beziehungen, Prognosen in Philosophie, Politik, Zeitgeist“.

Das zentrale Thema des heute fast 84-Jährigen unermüdlichen Kybernetikers, Schriftstellers und Sprachtheoretikers Oswald Wiener ist ein Leben lang die Fragestellung nach der Rolle der Sprache in der Wahrnehmung und in der wirklichen Welt: Sprachphilosophie– auf die er stößt, nachdem er 1955 in einem Antiquariat das Werk eines streitbaren Philosophen und ewigen Zweiflers entdeckt und entwendet: Ludwig Wittgensteins „Tractatus logico-philosophicus“.

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