Dornauer: SPÖ muss Platz eins bei der Neuwahl anpeilen

Der Tiroler SPÖ-Chef Georg Dornauer
Der Tiroler SPÖ-Chef Georg DornauerAPA/HELMUT FOHRINGER
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Die SPÖ müsse im Wahlkampf "Aufklärungs- und Überzeugungsarbeit“ leisten, betont der Tiroler Parteichef. Und ist überzeugt: Die "Giftschublade“ von Ex-Minister Kickl sei "noch nicht entleert".

Trotz schwacher Umfrageergebnisse hält der Tiroler SPÖ-Chef Georg Dornauer an Platz eins als Wahlziel der SPÖ bei der Nationalratswahl fest. Dies müsse der Anspruch der Sozialdemokratie sein, sagte Dornauer am Dienstag. Eine parteiinterne Diskussion über SPÖ-Bundesvorsitzende Pamela Rendi-Wagner habe es indes "nie gegeben", beteuerte er.

"Vier Monate Wahlkampf" sei sehr lang, niemand könne derzeit prognostizieren, welche Partei letztlich die Nase vorn haben werde, hoffte Dornauer - mit Blick auf die Umfragen - auf eine rote Aufholjagd in Richtung ÖVP. Wäre die Wahl schon in drei oder vier Wochen, wäre Platz eins für die SPÖ dagegen nicht in Griffweite: "Das muss man realistisch sehen." Auf die Frage, an welchem Ergebnis sich Rendi-Wagner werde messen lassen müssen, meinte er: "Das weiß jeder selber am besten".

Kickls "Giftschublade noch nicht entleert"

Bis zum Urnengang stünde noch vieles auf der politischen Tagesordnung, das das Blatt wenden könnte. So sei etwa die "Giftschublade des Ex-Ministers Herbert Kickl noch nicht entleert", meinte der Tiroler SPÖ-Chef in Bezug auf Andeutungen des ehemaligen FPÖ-Innenministers hinsichtlich der Hintergründe für das "Ibiza-Video". Auch stünden noch die TV-Duelle zur Wahl sowie eine "Österreich-Tour meiner Parteichefin Rendi-Wagner" am Programm, merkte Dornauer an.

Nun gelte es jedenfalls "Aufklärungs- und Überzeugungsarbeit" dahin gehend zu leisten, dass der mit Hilfe der SPÖ durchgesetzte Misstrauensantrag gegen die Bundesregierung unter Ex-Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) die richtige Vorgangsweise gewesen sei. Die schlechten Umfragewerte der SPÖ würden jedenfalls damit korrelieren, dass die Österreicher momentan mit "völligem politischen Neuland" konfrontiert seien. Die SPÖ werde für diese "Unruhe" in den vergangene Wochen fälschlicherweise mitverantwortlich gemacht, so Dornauer.

„Schwachstellen ausfindig gemacht“ 

Zu seinen persönlichen Wahlzielen, meinte der Landesparteichef, er werde sich am Tiroler Wahlergebnis messen lassen - wie auch schon bei der EU-Wahl. Bei letzterer konnten weder die Bundes- noch die Tiroler SPÖ „reüssieren“. Im Bundesland fuhr man ein Minus von 1,26 Prozent ein - und das obwohl Dornauer vorab das "größte Plus aller SPÖ-Landesorganisationen" als Ziel ausgegeben hatte. Er habe mittlerweile "da oder dort Schwachstellen ausfindig gemacht - mit Verantwortungsträgern auf kommunaler Ebene", meinte der 36-Jährige. Überall dort, wo ein Minus vor dem Ergebnis stehe, müssten sich die Verantwortlichen hinterfragen, betonte er.

Die Tiroler SPÖ-Landesliste für die Nationalratswahl werde bereits am kommenden Montag im Landesparteivorstand beschlossen, kündigte der Landesparteichef an. Spitzenkandidatin soll erneut die derzeitige Nationalratsabgeordnete Selma Yildirim werden.

(APA/Red.)


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