Auch Wurz kritisiert Überregulierung in der Formel 1

Sebastian Vettel gegen Lewis Hamilton
Sebastian Vettel gegen Lewis Hamiltonimago images / Motorsport Images
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Als Vorsitzender der F1-Fahrergewerkschaft findet Alexander Wurz die Strafe für Sebastian Vettel korrekt, aber nicht sinnvoll.

Der Vorsitzende der Formel-1-Fahrergewerkschaft, Alexander Wurz, gibt nach der umstrittenen Entscheidung von Kanada gegen Sebastian Vettel den Teams und Piloten die Schuld für eine Überregulierung der Motorsport-Königsklasse. Der Österreicher, der die Fahrermeetings an den Grand-Prix-Wochenenden besucht, sagte dem Sender BBC: "Wir wollen Regeln für alles und jedes, und da sind wir angekommen."

Die Fahrer und Rennställe hätten ein Klima geschaffen, in dem sie eine so große Präzision vom Internationalen Automobilverband FIA einfordern würden, dass den Rennkommissaren gar kein Handlungsspielraum mehr bleibe. Diese hatten am Sonntag ein Manöver von Ferrari-Pilot Vettel nach einem Fahrfehler mit einer Fünf-Sekunden-Strafe belegt. Dadurch rutschte Vettel nach dem Großen Preis in Montreal vom ersten auf den zweiten Rang hinter Lewis Hamilton im Mercedes.

"Jeder in dem System, der glaubt, die Strafe sei nicht gerechtfertigt, liegt falsch", meinte Wurz. Über all die Jahre hätten die Fahrer und Teamchefs den Verband um Klärung gebeten, was erlaubt sei und was nicht - bis zu Millimeterbewegungen. Der 45-Jährige findet es daher auch nicht richtig, die Rennkommissare oder den Verband wegen des Vorfalls in Kanada zu kritisieren.

Vierfach-Weltmeister Vettel war in der 48. Runde mit seinem Ferrari von der Strecke abgekommen und übers Gras gefahren. Als er wieder zurück auf die Strecke kam, drängte er Hamilton im Mercedes nahe an eine Mauer. Vettel gab an, keine Kontrolle mehr über sein Auto gehabt zu haben. Sein Manöver wurde von den Rennkommissaren als "gefährliche Rückkehr auf die Strecke" eingestuft. Ferrari arbeitet weiter an einem Einspruch. Bis 96 Stunden nach Rennende hat die Scuderia Zeit.

(APA/dpa)

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