Die Pleite der Immobiliengruppe hat auch zivilrecht-liche Folgen: Masseverwalter Abel klagt mehrere Wirtschaftsprüfer auf Millionen Schadenersatz.
Jahrelang lief das System von Wienwert wie am Schnürchen: Die Werbung versprach leistbares Wohnen in schönen Lagen und Anleger griffen ob hoher Rendite-Aussichten kräftig bei Firmenanleihen zu. Dass mit ihrem Geld – in Summe 36 Mio. Euro – immer größere Löcher in den Bilanzen gestopft wurden, merkten sie erst, als es zu spät war: Anfang 2018 krachte die Immobiliengruppe wie ein Kartenhaus zusammen.
Im Zuge der Aufarbeitung der Ursachen dieser – gemessen an den Schulden mittleren, wegen der Umstände aber äußerst spektakulären Pleite – droht nicht nur den Unternehmensgründern und Eigentümern Wolfgang Sedelmayer und Nikos Bakirzoglu sowie Ex-Vorstandschef Stefan Gruze ein Prozess. Gegen sie ermittelt das Bundesamt zur Korruptionsbekämpfung (BAK) wegen des Verdachts der betrügerischen Krida, Betrugs und Bilanzfälschung.
Masseverwalter Norbert Abel, der nach Durchforstung von Tonnen Datenmaterial der Wienwert-Gruppe in seinem Abschlussbericht allen Beteiligten ein vernichtendes Urteil ausspricht (die „Presse“ berichtete exklusiv am 13.12.2018), nimmt wie angekündigt nun auch die Wirtschaftsprüfer in die Pflicht, die bei Wienwert als Bilanzprüfer sowie mit diversen Gutachten zugange waren.