Erdoğan will eigene Waffenindustrie aufbauen

Präsident Recep Tayyip Erdoğan.
Präsident Recep Tayyip Erdoğan.(c) REUTERS (Murad Sezer)
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Präsident Erdoğan riskiert ein Zerwürfnis mit dem Nato-Partner USA, weil er nicht nur das russische Flugabwehrsystem S-400, sondern auch Technologie erwerben will. Sein Plan: Die Türkei soll groß ins Rüstungsgeschäft einsteigen.

Istanbul. Im Streit mit dem Nato-Partner Türkei über den geplanten Kauf eines russischen Flugabwehrsystems haben die USA die ersten Sanktionen gegen Ankara verhängt. Die US-Regierung beendete vorzeitig die Ausbildung türkischer Piloten am neuen Kampfflugzeug F-35. Weitere Strafmaßnahmen gegen die Türkei sollen folgen, wenn Ankara an der Anschaffung des russischen Systems festhält. In dem Konflikt geht es nicht nur um eine angebliche Hinwendung der Türkei zu Russland und einen Bruch mit den Nato-Partnern. Auch das türkische Streben nach einer eigenen Rolle als Rüstungsproduzent spielt eine wichtige Rolle.

Die USA warnen die Türkei seit Monaten davor, wie geplant zwei Batterien des russischen Flugzeug- und Raketenabwehrsystems S-400 zu kaufen. Die 2,5 Milliarden Dollar teuren russischen Anlagen sollen in den kommenden Monaten in der Türkei eintreffen, die Ausbildung türkischer Soldaten an dem Gerät hat begonnen. Präsident Recep Tayyip Erdoğan erklärte mehrfach, sein Land halte an dem Geschäft fest.

Resolution des Repräsentantenhauses

Den Einwand von Amerikanern und Europäern, die S-400 seien mit den Systemen der Nato nicht kompatibel und könnten zudem von Russland benutzt werden, um den neuen Jet F-35 auszuspionieren, weist Ankara zurück. Washington wiederum will nichts von dem türkischen Vorschlag wissen, die US-Bedenken in einer gemeinsamen Kommission zu erörtern: Die USA fordern die klare Abkehr der Türken vom russischen System und wollen keine Zwischenlösung.

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