Finanzinvestor KKR will bei Axel Springer einsteigen

Axel Springer-Chef Mathias Döpfner  holt Finanzinvestor KKR an Bord
Axel Springer-Chef Mathias Döpfner holt Finanzinvestor KKR an BordREUTERS
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US-Finanzinvestor KKR bietet Aktionären des deutschen Medienkonzers Axel Springer eine Prämie von 40 Prozent an.

Der deutsche Medienkonzern Axel Springer will sich wie erwartet den US-Finanzinvestor KKR an Bord holen. Die Amerikaner legen ein Übernahmeangebot vor und wollen zusammen mit der Großaktionärin Friede Springer und dem Vorstandschef Mathias Döpfner die Gesellschaft kontrollieren, wie die Parteien am Mittwoch in Berlin und Luxemburg mitteilten.

KKR bietet 63 Euro je Springer-Aktie in bar, am Vorabend schloss die Aktie bei einem Kurs von 56 Euro. Das Angebot liegt 40 Prozent über dem Schlusskurs vom 29. Mai, als erstmals strategische Verhandlungen bestätigt wurden.  KKR strebt eine Mindestannahmequote von 20 Prozent an.

Die Familie des "Bild"- und "Welt"-Gründers Axel Springer hält eine Mehrheit an dem im MDax börsennotierten und aktuell mit sechs Milliarden Euro bewerteten Unternehmen. Die Witwe des Verlagsgründers, Friede Springer, kontrolliert den Medienkonzern, der zuletzt das Digitalgeschäft stark ausgebaut hat. 37,5 Prozent hält sie über die Axel Springer Gesellschaft für Publizistik. Dazu kommt ein direkt gehaltener Anteil von 5,1 Prozent. Ihr Vertrauter Mathias Döpfner selbst hält 2,8 Prozent. Zusammen sind Friede Springer und Döpfner mit 45,4 Prozent beteiligt.

Springer senkt Prognose

Wegen einer schwächeren wirtschaftlichen Entwicklung und der Einführung einer Digitalsteuer in Frankreich hat Springer seine Prognosen gesenkt. Beim Jahresumsatz geht der Konzern nun von einem Rückgang im niedrigen einstelligen Prozentbereich aus, nachdem zuvor ein Erlös auf Vorjahresniveau in Aussicht gestellt wurde.

Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) dürfte nun ebenfalls im niedrigen einstelligen Prozentbereich sinken, statt auf Vorjahresniveau zu bleiben. Zudem werde die Wachstumsstrategie 2020 zu einem deutlichen Rückgang des operativen Ergebnisses gegenüber dem laufenden Jahr führen, erst in den Jahren danach erwartet das Management Besserung.

An den in seiner Strategie vorgesehenen Investitionen halte der Konzern trotz schwächerer wirtschaftlicher Rahmenbedingungen fest, heißt es zur Begründung. Außerdem schlage die zwischenzeitlich in Frankreich verabschiedete Digitalsteuer zu Buche. In dem in den vergangenen Jahren stark ausgebauten Digitalgeschäft kommen die Belastungen zum Tragen. Dort dürfte der Umsatz im günstigen Fall nur noch im niedrigen statt im mittleren einstelligen Prozentbereich zulegen, das operative Ergebnis im mittleren einstelligen Prozentbereich sinken statt stabil zu bleiben.

(APA/dpa)

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