Das Künstlerhaus wird zur "Albertina Modern"

Clemens Fabry
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Die Albertina-Filiale im Künstlerhaus hat endlich ihren Namen: Albertina Modern. Mit dem Konzept der Tate Modern hat das allerdings nichts zu tun.

Nicht nur der Name der neuen Albertina-Filiale im Künstlerhaus ist modern, auch der Weg, diesen bekannt zu machen, kann so genannt werden: Ausgerechnet die sich nach 24 Stunden automatisch wieder löschende Instagram-Story des Museums über die Gleichenfeier der Künstlerhausrenovierung am Dienstag enthüllte das so gut gehütete Namens-Geheimnis. Das Künstlerhaus wird in Zukunft als „Albertina Modern“ ins Rennen um die größte Aufmerksamkeit der Wiener Museumsbesucher gehen.

Ein typischer Schachzug des Marketing-Genies Klaus Albrecht Schröder. Denkt man doch gleich an die Erfolgsgeschichte der „Tate Modern“ in London. Außer diesem (erhofften) Erfolg ist aber nichts vergleichbar zwischen diesen Häusern. Viel eher hätte man das Künstlerhaus Schröders Konzept entsprechend nach der „Tate Britain“ nennen müssen: „Albertina Austria“ oder so. Schließlich wird hier die Sammlung Essl beheimatet sein und den in Wien tatsächlich fehlenden Überblick über die österreichische Kunst seit der Nachkriegszeit geben. Mit einem Schwerpunkt auf Malerei von Lassnig, Rainer, Nitsch bis heute. Mit Blockbustern der klassischen Moderne, für die die Tate Modern steht, hat das wenig bis nichts zu tun. Auch die internationale Ausrichtung und die forcierte feministische Sicht auf die Kunstgeschichte wird hier ebenfalls nicht im Vordergrund stehen. Und mit der spektakulären Architektur, dem coolen Industrie-Schick einer Tate Modern kann schon gar nicht gedient werden. Im Gegenteil.

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