Von Passau nach Wien: Herz und Hintern unter Dauerlast

Benedikt Kommenda
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Diesen Samstag wage ich frühmorgens ein Experiment. Besser gesagt: Ich beginne eines. Zusammen mit knapp 140 anderen versuche ich, weit zu radeln.

Von Passau nach Wien, die Donau entlang. Das sind mehr als 300 Kilometer, und wenn alles gut geht, werden wir und ein paar andere, die in Linz, Melk oder noch weiter stromabwärts dazustoßen, am Abend in Wien ankommen. Wir tun es für einen guten Zweck: Spenden sammeln für die Aktion „Herz bewegt“, die Operationen an herzkranken Kindern in Entwicklungsländern ermöglicht (Anmeldungen zur „Tour de Herz“ sind keine mehr möglich, Spenden schon).

Wie bereitet man sich auf so einen Versuch vor? Die Strecke probeweise abfahren wird man eher nicht, wie vermutlich auch kein Marathon-Neuling vor der Premiere eine 42,195 km lange Generalprobe laufen wird. Aber die eine oder andere Dauerbelastung sollte man sich schon abverlangen, wobei ich darauf gesetzt habe, das Minus an Distanz wenigstens teilweise durch ein Mehr an Höhenmetern zu kompensieren. Von Passau nach Wien geht es ja tendenziell bergab, dachte ich mir superschlau – bis ich neulich das Höhenprofil angeschaut habe und feststellen musste, dass trotzdem knapp 1500 Höhenmeter bergauf zu überwinden sind. Dass die Strecke auch 1600 Höhenmeter bergab verläuft, hilft bei den Anstiegen nicht wirklich.

Mitentscheidend ist die richtige Ernährung, mit Getränken, Essen, Gels. So eine Anstrengung ist ja doch nicht reine Kopfsache – und trotzdem kann ich für den erwarteten sonnig-heißen Tag einen Kopfschutz auch unterm Helm nur empfehlen. Ein weiterer – und hoffentlich nicht wunder – Punkt ist der Hintern, wo Sattel, Sitzpolster und Hautcreme unbedingt passen müssen. Und dann noch der Wind: Dass der statistisch häufiger aus dem Westen kommt, ist gleich viel wert wie die Höhendifferenz zwischen Passau und Wien, wenn er am Samstag als Gegenwind daherkommt. Darauf deuten die Wetterprognosen hin. Ich werde berichten.

E-Mails an: benedikt.kommenda@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.06.2019)

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