Ein ehemaliger Berater der Lega wurde festgenommen: Er soll lukrative Verträge für die sizilianische Mafia eingefädelt haben.
Rom/Wien. Italiens mächtiger Innenminister, Matteo Salvini, droht eine ernsthafte Glaubwürdigkeitskrise – und nicht wegen des möglichen EU-Defizitverfahrens. Am Mittwoch wurde der populäre Lega-Chef vom Vorsitzenden der nationalen Anti-Mafia-Kommission „mit höchster Dringlichkeit“ zu einer Anhörung geladen. Der Grund: Verdächtige Beziehungen zu Personen, die im Kontakt zur Mafia stehen sollen.
Dahinter steckt die Aufdeckung eines komplexen Netzwerkes aus politischen Kontakten, die bis zum Boss der Bosse, Matteo Messina Denaro, führen. Der Pate der sizilianischen Cosa Nostra ist seit Jahren flüchtig. Seine Geschäfte werden aber weitergeführt – offenbar auch dank des Politikers Paolo Arata, der das Energieprogramm der Lega mitkonzipierte und lange als Lega-Berater diente. Der Ex-Abgeordnete der Berlusconi-Partei Forza Italia wurde am Mittwoch wegen Korruption und Geldwäsche festgenommen.