Wiener Vorwahlkampf: ÖVP sorgt bei SPÖ für Aha-Effekt

Das Wohnthema war bisher fast so etwas wie SPÖ-Eigentum.
Das Wohnthema war bisher fast so etwas wie SPÖ-Eigentum.APA/HERBERT NEUBAUER
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Verkehrte Wiener Wohn-Welt: Wie Türkis lernt, den Gemeindebau zu lieben. Und: Wie eine rote Stadträtin deshalb fast (!) gezwungen wird, um Fassung ringen zu müssen.

Wien. „Ich bin zumindest einmal überrascht, verwundert.“ Das sagt Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál (SPÖ) der „Presse“. Sie ist ein Jahr im Amt – und lernt noch immer nicht aus. Was Kathrin Gaál zu ihrer Gemütslage veranlasst? Die Wiener ÖVP, ja.

Sie hat sich in Gestalt des (nicht amtsführenden) Stadtrats Markus Wölbitsch und des bisher eher zurückhaltenden Wohnbausprechers Wolfgang Ulm am Donnerstag als Kämpferin für den geförderten Wohnbau präsentiert. Nicht nur die SPÖ zeigt sich daher überrascht. Damit versucht die ÖVP, in ein durchaus nicht unpopuläres Themenfeld vorzustoßen, das bisher (nicht nur in Wien) eher SPÖ und Grünen überlassen wurde. Mehr noch: Wenn es denn so etwas für eine Partei gibt, dann gehört der soziale Wohnbau zur DNA der SPÖ. Jedenfalls ist er Kern des an der Schwelle des zweiten Jahrhunderts stehenden Roten Wien.

Im Original hört sich Markus Wölbitsch so an: „Leistbares Leben und leistbares Wohnen sind uns ein großes Anliegen. Rot-Grün inseriert zwar viel geförderten Wohnbau, realisiert aber nur wenig.“ Und die ÖVP schaltet den Stadtrechnungshof ein. Klingt dramatischer, als es ist. 19 Punkte werden in dem Antrag „betreffend Wohnbauförderung/Sanierungs- und Neubauleistung im geförderten Wohnbau“ formuliert. So wollen die Türkisen mit Bezugnahme auf die wachsende Stadt von den Prüfern wissen: „Erachtet der Stadtrechnungshof die Bemühungen des Landes für ausreichend?“

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