Boris's Flying Circus

Und da waren's nur noch sieben. Sieben von zehn Kandidaten überstanden die erste Runde des Auszählreims – des Ausscheidungsrennens um den Tory-Vorsitz und den Schleudersitz des Premiers.

Vorhang auf und Bühne frei für Boris Johnson & Co., die Akteure des Sommertheaters, die mit ihrem Freiluftzirkus durch Yorkshire und Sommerset, Essex und Sussex tingeln werden. Wird es eine „Komödie der Irrungen“? „Wie es euch gefällt“? Oder doch eher „Viel Lärm um nichts“? Oder eine Tragödie à la „Hamlet“?

Das Vorspiel hatte es in sich. Es drehte sich nicht so sehr um Wie und Wann des Brexit, sondern um Erfahrung mit bewusstseinserweiternden Drogen. Der eine gab zu, bei einer Hochzeit im Iran an einer Opiumpfeife gezogen zu haben; der andere trank Cannabis-Saft. Michael Gove schnupfte Kokain durch die Nase; BoJo, Boris Johnson, stäubte das weiße Pulver nach eigener Erinnerung bei einem Niesanfall in die Luft. Oder war es Puderzucker? An Originalität schlug dies noch die Ausrede Bill Clintons, wonach er Marihuana zu College-Zeiten nicht inhaliert habe – so wenig, wie er später Geschlechtsverkehr mit Monica Lewinsky gehabt haben will.

Allesamt haben sie übrigens in Oxford studiert. Stellt sich die Frage, ob Drogenkunde dort offizielles Studienfach ist. Ein Blatt kommentierte doppeldeutig: „Die Tories im Hoch.“ (vier)

Reaktionen an: thomas.vieregge@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.06.2019)

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