Staatsschulden: "Spitzen-Rating der USA ist ein Witz"

Staatsschulden SpitzenRating Witz
Staatsschulden SpitzenRating Witz(c) AP (Yanina Manolova)
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Die USA haben bei den Ratingagenturen die Bestwertung "AAA". Und das bei einer Gesamtverschuldung von 13 Billionen Dollar und einer Neuverschuldung von 1,4 Billionen Dollar.

Der Anleihe-Spezialist Johannes Führ sagt es in einem Interview mit der deutschen Wirtschaftswoche klipp und klar: "Das Top-Rating der USA ist ein Witz." Auf die Fragen von Anlegern, die aus dem Euro wollen, antwortet er: "Der Dollar ist keine Alternative. Die Staatsverschuldung der USA steigt schneller als die von Griechenland." Er selbst setzt auf Anleihen aus Deutschland, den Niederlanden, Österreich und Frankreich, weil diese immer liquide sind, und auf Unternehmensanleihen.

Und tatsächlich scheinen die Schulden der Euro-Länder im Vergleich zu jenen der USA fast harmlos. Die nationale Schulden-Uhr, die vor 21 Jahren am New Yorker Times Square montiert wurde, steht bei fast 13 Billionen Dollar. Die Gesamtverschuldung der Euro-Zone betrug 2009 sieben Billionen Euro (neun Billionen Dollar). In den USA kommt alleine heuer ein Defizit von zusätzlichen 1,4 Billionen Dollar dazu. Das ist dreimal soviel wie im bisherigen Rekordjahr 2008.

Unverantwortbarer Weg

Der größte US-Gläubiger im Ausland ist China (877,5 Milliarden Dollar), gefolgt von Japan (768,5 Milliarden Dollar). Während aber Europa anfängt, seine Schulden mit einem radikalen Sparkurs zu senken, ist USA davon noch weit entfernt. Amerika sei auf einem "unverantwortbaren fiskalischen Weg", warnte der US-Rechnungshof laut einem Bericht von spiegel.de. "Die Nation muss einen Kurswechsel einleiten, bevor das Defizit und die Verschuldung beispiellose Höhen erreichen."

Das Problem der USA wird demnächst akut. Das Land muss nämlich die kurzfristigen Kredite, die es zur Eindämmung der Finanzkrise aufgenommen hat, zurückzahlen. Experten schätzen den Geldbedarf dafür auf 1,6 Billionen Dollar. Und inzwischen ist auch die Rating-Agentur Moody's hellhörig geworden. Die hohen US-Schulden könnten zur Abwertung der US-Staatsanleihen führen so die Rating-Agentur. Der frühere Notenbank-Chef Greenspan dazu: Nicht der Dollar-Kurs mache ihm Sorgen, sondern Defizit und Staatsschulden sind der beunruhigendste Aspekt.

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