Eine kurze Geschichte von Rot-Blau

Herbert Kickl (FPÖ) und SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner
Herbert Kickl (FPÖ) und SPÖ-Chefin Pamela Rendi-WagnerAPA/ROLAND SCHLAGER
  • Drucken

Nur weil es die ÖVP übertreibt, heißt es nicht, dass gar nichts dran ist. Zum Verhältnis zwischen SPÖ und FPÖ, geprägt von Eiszeit und Tauwetter.

Nur weil du paranoid bist, heißt das noch lang nicht, dass sie nicht trotzdem hinter dir her sind. Das Zitat wird bekanntlich Woody Allen zugeschrieben. Und nein, es geht jetzt nicht um Heinz-Christian Strache. Sondern um die ÖVP. „Rot-Blau! Rot-Blau! Rot-Blau!“ Laut tönt es derzeit aus allen Ecken der Volkspartei. Im Parlament allerdings ist das nicht so eindeutig: Da stimmen derzeit einmal die einen mit den anderen, dann wieder die anderen mit den einen. Eine echte rot-blaue Allianz hat sich nicht gebildet.

Aber nur weil die ÖVP übertreibt, bedeutet es nicht, dass gar nichts dran wäre. Schon bei der Bildung der Übergangsregierung waren auch nicht türkise Teilnehmer überrascht, wie gut sich Rot und Blau nun verstehen. Beim Sturz der Regierung Kurz hatten sie sich ja auch zusammengetan. Und auffällig ist es schon, wenn der blaue Ex-Innenminister die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft mit ihrer SPÖ-nahen Leiterin in Schutz nimmt wie gestern. Schon in der Causa BVT hatten sie gemeinsame Sache gemacht. Als ebenso gemeinsames Feindbild muss Christian Pilnacek herhalten, nunmehr Sektionschef im Justizministerium, vormals Generalsekretär. Pilnacek diente zwar auch schon roten (Maria Berger) und blauen (Dieter Böhmdorfer, Karin Gastinger) Justizministern, aber nun wird er offensichtlich der türkisen Reichshälfte zugeordnet.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Christian Kern im Mai 20108
Innenpolitik

Christian Kern: "Hoch gewinnt die SPÖ das nimmer"

Der ehemalige SPÖ-Chef geht auf Distanz zu seiner Nachfolgerin Pamela Rendi-Wagner. Kontakt gebe es keinen, außer "gelegentlich ein Sms".

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.