Juncker muss Führerschein neu machen

REUTERS/Yves Herman
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Der scheidende EU-Kommissionspräsident dürfte in Luxemburg nicht mehr Autofahren: Er saß seit 2009 nicht mehr selbst am Steuer.

Den Haag. Wenn Jean-Claude Juncker am 31. Oktober das Amt des EU-Kommissionspräsidenten niederlegt und sich in den Ruhestand verabschiedet, dann muss der 64-Jährige seinen Führerschein in Luxemburg neu machen. Aber nicht deswegen, weil er mit zu viel Alkohol im Blut am Steuer erwischt worden wäre. Der Grund ist ein anderer: Jean-Claude Juncker saß nach eigenen Angaben seit 2009 nicht mehr selbst hinter dem Steuer, sondern wurde immer chauffiert, berichtet er in einem Gespräch mit dem Onlinemagazin „Politico“.

Im Großherzogtum Luxemburg müssen die Führerscheine immer wieder verlängert werden. Wer mehr als sechs Jahre lang kein Auto gesteuert hat, der muss eine neue Prüfung ablegen, berichtete Juncker weiter. „Ich weiß das alles, aber ich muss mich jetzt erst einmal kundig machen, was ich alles tun muss, um meinen Führerschein zu behalten und ihn verlängert zu bekommen.“

Nach seiner Pensionierung am 31. Oktober, wenn der permanente Termindruck zu Ende ist, dann werde er endlich „wieder frei atmen“ können, gesteht Juncker. Außerdem plane er, ein Buch über seine Zeit als EU-Kommissionspräsident zu schreiben.

Der scheidende Vorsitzende der EU-Kommission gibt auch zu, dass er „sehr verstört“ gewesen sei über die Bilder vom Nato-Gipfeltreffen in 2018, die ihn zeigten, wie er kaum mehr laufen konnte und von anderen Politikern gestützt werden musste. „Das sah natürlich so aus, als wäre ich sturzbesoffen gewesen,“ so Juncker. Er leide aber an Ischias, hatte an diesem Tag „heftige Krämpfe“ in den Beinen und konnte daher „kaum laufen“. (htz)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.06.2019)

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