Urlaub in den Bergen ist schick geworden

Weitwandern, von Hütte zu Hütte: Das alpine Wegenetz verdichtet, schließt sich: Hier: einer der Tiroler „Great Walks“ – der Goetheweg über Innsbruck, Teilstück des Adlerwegs.
Weitwandern, von Hütte zu Hütte: Das alpine Wegenetz verdichtet, schließt sich: Hier: einer der Tiroler „Great Walks“ – der Goetheweg über Innsbruck, Teilstück des Adlerwegs.Tirol Werbung/Jüttner Schels
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Klimaerwärmung und politische Entwicklungen ließen das Interesse am Alpenraum als Destination wachsen. Und so hat der Österreichurlaub im Sommer einen Imagewandel erlebt.

Das karierte Hemd stammt nicht vom Opa, sondern vom Premium-Bergsportmarkenartikler. Die Wanderschuhe haben Street-Credibility. Wetter, Weg und Höhenlinien kennt das Smartphone. Gefunden wird man damit auch, im Worst Case. Leichtes Gerät, leichtes Material, all das macht es so leicht für uns mit den Bergen.

Die Destination Alpen umfängt seit einem Jahrzehnt geradezu eine Welle der Zuneigung. Bei vielen war sie nie weg, vielleicht nur etwas von der Herablassung der Fernreisenden, Vielflieger, Globalauskenner überschattet. Aber bei manchen ist diese Begeisterung für Berge, Wald und Wiese taufrisch. Es liegt im Zeitgeist: das Alpine als Lifestyle. In der jüngeren Vergangenheit hat Österreichurlaub im Sommer einen größeren Imagewandel erlebt als manche politische Fraktion.

Bei all der einhergehenden Kommerzialisierung der Alpen durch die Tourismus- und Immobilienwirtschaft ist das keine schlechte Entwicklung. Auch wenn diese neue Liebe gar nicht so rein, so unschuldig aus sich selbst heraus entfacht ist: Bedauerlicherweise ist diese Neigung zum geografisch Naheliegenden auch der Psychologie am Reisemarkt geschuldet. Politische Umstände und kollektive Ängste haben die Reiselandkarte verkleinert. An der Hardware selbst kann der Wandel nämlich nicht liegen, denn Österreich war schon immer sehr sehr schön – wird aber nicht zwingend schöner, wenn freies Gelände unter immer mehr Bahnen, Betten, Parkplätzen, Gastro-, Einkaufs- und anderen Bespaßungsflächen verschwindet. Sei's drum: Mit ihrer Nähe zur Höhe sind Österreich-Urlauber auf einem guten Weg: Auf boomenden Weitwanderwegen und in einem wachsenden Rad-Routennetz, am Klettersteig und bei der Yogasession unterm Gipfel erschließt sich jedem die Größe der Landschaft.

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