Zehn Ideen, die nicht so schnell verjähren

Kugellautsprecher des Labels Mo Sound - Zukunftsmusik mit Potenzial.
Kugellautsprecher des Labels Mo Sound - Zukunftsmusik mit Potenzial.Mo Sound
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Vor allem im Design gilt: Dem Zeitlosen gehört die Zukunft. Manche Konzepte, Produkte und gestalterische Zugänge aus Österreich scheinen schon längst erfolgreich auf den Punkt gekommen zu sein – in den letzten zehn Jahren.

Technologien, Trends, Digitalisierung. Überhaupt: Der Wandel. Alles drückt aufs Tempo. In solchen Zeiten der Beschleunigung gerät eine Dekade schnell schon zur Ära. Vor allem auch in der Welt der Dinge und Produkte, die Menschen nutzen und zum Teil sogar brauchen. Designs, die bereits ein paar Jahre überdauern, rücken schon weit nach vorne auf der Warteliste: Um sich einzureihen in der Kategorie „Klassiker“. Jene Entwürfe also, die sich schon von ihrer Entstehungszeit losgelöst zu haben scheinen, als sie noch nicht einmal Skizze waren. Weil sie auf den Punkt kommen, so präzise, dass er sich mühelos auch auf der Zeitachse verschieben lässt. In Richtung Zukunft vor allem.

Die österreichischen Designer, von denen einige Hand und Hirn ohnehin nie getrennt voneinander benutzen, haben in den letzten Jahren einigen Dingen kluge Entscheidungen mitgegeben, inhaltliche und gestalterische. Das reicht von verkaufsfördernden Designmaßnahmen muskelbepackter Motorräder bis hin zu Kinderfahrrädern, die wirklich auch für Kinder taugen. Oder von Produkten, die vom Designatelier zum Ladentisch nur ein paar Meter überwinden, zu fast archaischen Objekten, die auf den ersten Blick gar nicht in eine durchrationalisierte Gegenwart passen wollen. Design aus Österreich hat in den letzten Jahren aber bewiesen, was man ihm gerne unterstellt: Es spannt den Bogen so schön und weit. Sogar bis zu Toiletten, die dem Planeten ein bisschen mehr Zukunft retten könnten.

LowTech als Luxus

(c) Karak

Kalkulieren, so grob zumindest, wäre auch für junge Unternehmen, die sich mit ziemlich alten Techniken beschäftigen, nicht ganz verkehrt. Aber für die Fliesenmanufaktur Karak aus Vorarlberg hat es sich ausgezahlt, das Ganze ein wenig auf sich zukommen zu lassen. Gerechnet hat sie jedenfalls nicht damit, dass sie auch mal Geld verdienen würde: Mit der japanischen Raku-Methode, mit der ihre digitalen Grafiken im Keramik-Brennofen auch dem Zufall überlassen werden. Das Resultat, für das Menschen nun einmal empfänglich sind: Eine gestalterische Authentizität, die inzwischen immer mehr Menschen und Architekten wertschätzen. So sehr, dass sich die ursprüngliche Freude am Unvernünftigen von Karak multipliziert hat: Der Umsatz hat sich in vier Jahren verdreifacht.

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