ÖGK-Logo: 400.000 Euro für einen Kreis?

Aufregung vor Start der neuen Gesundheitskasse.

Wien. Die ab 2020 an den Start gehende Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) bekommt ein Logo. Ein Erstentwurf zeigt einen grünen Kreis und den schwarzen Schriftzug „Österreichische Gesundheitskasse“. Die Kosten für den Auftrag sollen sich auf satte 400.000 Euro belaufen. Dafür gestimmt habe eine türkis-blaue Mehrheit in den Gremien, berichtete die „Kronen Zeitung“. SPÖ-Vertreter beklagten, überstimmt worden zu sein.

Die Umsetzung der Kassenreform ist ein Prestigeprojekt der mittlerweile zerbrochenen türkis-blauen Regierung. Statt neun Gebietskrankenkassen soll es nur die ÖGK geben. Die ÖGK wies die Kritik an den Kosten als falsch bzw. verkürzt dargestellt zurück. Beim Angebot von 400.000 Euro gehe es um mehr als das Logo. Nämlich darum, die Außenstellen, eigene Einrichtungen, Hunderte Websites, Drucksorten, Onlineangebote und auch die gesamte direkte Kommunikation mit den Versicherten zusammenzuführen. Zudem sei der Auftrag nicht erteilt, sondern erst ein Angebot eingeholt worden.

„Eine unfassbare Sauerei, wie Türkis-Blau auf Kosten der Versicherten Unsummen an Beiträgen verschleudert“, ortete Neos-Mandatar Gerald Loacker. Er plant eine parlamentarische Anfrage. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.06.2019)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

INTERVIEW: LEHNER
Gesundheit

Kassen-Chef: „Kein Grund für Risikoausgleich“

Die Österreichische Gesundheitskasse habe kein Einnahmenproblem, sagt der Chef des Dachverbandes.
SPOe-GREMIEN: RENDI-WAGNER
Krankenkasse

ÖGK-Selbstbehalte? "Brauchen nicht Ruf nach starkem Staat"

Die SPÖ fordert Taten zur Verhinderung von Selbstbehalten für ÖGK-Versicherte. Der Chef des Dachverbands der Sozialversicherungsträger, Peter Lehner, spricht sich dagegen aus.
++ THEMENBILD ++ OeGK - OeSTERREICHISCHE GESUNDHEITSKASSE
ÖGK

Gesundheitskasse: Defizit-Prognose "seriös, aber sehr, sehr vorsichtig"

Keine Erhöhungen oder Ausweitungen von Selbstbehalten, keine Leistungskürzungen: Das ist das Ergebnis eines runden Tisches zur neuen Gesundheitskasse. Sozialminister Anschober ortet Einigkeit.
ÖGK
Verhandlung

ÖGK: Gewerkschaft zufrieden mit rundem Tisch

Laut ÖGB-Sekretärin Ingrid Reischl wurden Selbstbehalte und Leistungskürzungen ausgeschlossen.
Sozialminister Rudolf Anschober lädt am Mittwoch zum runden Tisch. Er will über das erwartete Defizit der Österreichischen Gesundheitskasse reden.
Gesundheit

Die Wahrheit über das Krankenkassen-Defizit

1,7 Milliarden Euro Defizit in den nächsten fünf Jahren dürften zu hoch gegriffen sein. Kassen-Vertreter befürchten aber, dass zusätzliche Belastungen auf sie zukommen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.