Erweiterungspolitik: Der Westbalkan in der EU-Sackgasse

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Albania Elections(c) Visar Kryeziu / AP / picturedesk
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Sechs Jahre nach Kroatiens Beitritt sind weitere neue Mitglieder in weiter Ferne. Die EU-Regierungen werden das Thema diese Woche erneut auf die lange Bank schieben.

Brüssel. Zwei Wochen vor dem sechsten Jahrestag des Beitrittes von Kroatien zur EU herrscht in den Regierungskanzleien der verbleibenden sechs Westbalkanstaaten, die noch nicht Mitglieder der Union sind, Trübsal. Denn so sehr sich Albanien, Bosnien-Herzegowina, Montenegro, Nordmazedonien, Kosovo und Serbien auch um jene Reformen bemühen, welche eines Tages die Tür zur ersehnten Mitgliedschaft in der First Class Europas aufstoßen mögen: dieser Tag ist in unbestimmte, jedenfalls sehr ferne Zukunft gerückt.

Die Europaminister werden heute, Dienstag, in Luxemburg weder Albanien noch Nordmazedonien das grüne Licht zum Beginn von Beitrittsverhandlungen geben. Auch die 28 Staats- und Regierungschefs werden bei ihrem Europäischen Ratstreffen am Donnerstag und Freitag in Brüssel das Thema Erweiterung nur unter dem Tagesordnungspunkt Sonstiges streifen. Woran liegt das? Was bedeutet es? Eine Beleuchtung der wichtigsten Umstände der kriselnden Erweiterungspolitik:

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