Global-2000-Geschäftsführerin kandidiert für die Grünen

Werner Kogler und Leonore Gewessler
Werner Kogler und Leonore Gewessler APA/HERBERT NEUBAUER
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Leonore Gewessler wird sich um Platz zwei auf der grünen Liste für die Nationalratswahl bewerben. Sie will sich für eine ambitionierte Klimapolitik einsetzen, um „die Kurve zu kratzen“.

„Es wird sicher kein Pferderennen mit nur einem Pferd.“ Der Ankündigung von Werner Kogler, Bundessprecher der Grünen, folgen erste Taten. Er hatte in der Vorwoche bekanntgegeben, das ihm zustehende EU-Mandat ausschlagen und stattdessen als Spitzenkandidat in die  Nationalratswahl ziehen zu wollen. Allerdings: „Nicht als Solotänzer.“ Am Dienstag präsentierte er daher eine erste Mitstreiterin: Leonore Gewessler, politische Geschäftsführerin der Umweltschutzorganisation Global 2000.

Die 36-Jährige werde vom grünen Bundesvorstand vorgeschlagen, sich für eine Kandidatur ab Listenplatz zwei zu bewerben, sagte Kogler. Der Grund: Die Grünen wollten sich breiter aufstellen, eine „Bündnispartei“ sein, die Kooperationen mit NGOs und Zivilgesellschaft suche.

Und: Man wolle Schwerpunkte in puncto Umweltschutz- und Klimapolitik setzen („Weil es um Lebensfragen und Überlebensfragen geht“), hierfür sei Gewessler die Richtige. Er wolle keine „apokalyptischen Szenarien malen“, räumte Kogler zugleich ein, doch erinnerte er sogleich daran, dass Österreich einst „Umweltmusterland“ war. Mittlerweile sei man leider zurückgefallen. Wieder aufholen sei daher die Devise. „Die nächsten zehn Jahre sind entscheidend“, bekundete Kogler seinen Willen, mit Mut „radikal und real“ in die Zukunft gehen und gestalten zu wollen.

Gewessler: „Entscheiden, ob wir die Kurve kratzen“

Gewessler selbst bedankte sich sodann für die Vorstellung und betonte ihrerseits: „Ja, ich will kandidieren. Ja, ich will mich bewerben.“ Auch sie sehe im kommenden Jahrzehnt das entscheidende Jahrzehnt in Sachen Klimaschutz. „Es ist die ausschlaggebende Zeit, die entscheiden wird, ob wir die Kurve kratzen.“ Leider fehle in der österreichischen Politik oft das Geld für den Klimaschutz, obgleich zugleich fünf Milliarden Euro pro Jahr an klimaschädlichen Subventionen ausgegeben werde, rechnete sie vor.

Und sie ortete einen weiteren Mangel: Jenen an „ambitionierter Klimapolitik“. Um diese Lücke zu füllen brauche es „starke Grüne im Nationalrat“.

(hell)

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