Greta Thunberg: Schulschwänzerin und trotzdem exzellente Noten

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Kritiker werfen der 16-jährigen Klimaaktivistin vor, die Schule zu vernachlässigen. Doch ihr Abschlusszeugnis kann sich sehen lassen.

Selbst ihre Eltern hatten sie davor gewarnt, jeden Freitag die Schule zu schwänzen. „Bist du dir sicher, dass du das tun willst? Du riskierst damit deine Bildung“, meinten sie, als Greta Thunberg ihnen ihr Vorhaben schilderte, für den Klimaschutz zu streiken. Im August 2018 begann die 16-Jährige ihren wöchentlichen Protest. Heute ist „FridaysForFuture“ eine globale Bewegung: Anlässlich der Europawahl schlossen sich am 24. Mai Schüler in 131 Ländern den Demonstrationen an.

Dennoch hat die schwedische Klimaaktivistin ihr letztes Pflichtschuljahr Kringlaskolan in Södertälje bei Stockholm mit Bravour gemeistert: Trotz der Fehlstunden hat sie in 14 von 17 Fächern die Bestnote „A“ erhalten, berichtet die Zeitung „Dagens Nyheter“. Unter anderem in Mathematik, Englisch, Französisch, Physik und Geschichte. Nur in Schwedisch, Sport und Verbraucherkunde erhielt sie ein „B“.

Ihre Kritiker, die ihr vorwerfen, sie nehme die Schule nicht ernst genug, lässt sie damit - zumindest vorerst - verstummen. „Ich habe wirklich dafür gekämpft, diese Noten zu kriegen“, sagte die berühmteste Schulschwänzerin der Welt „Dagens Nyheter“. Doch wirklich zufrieden ist sie dennoch nicht. „Wenn ich nicht gestreikt hätte und so viel gereist wäre, hätte ich in allen Fächern ein A haben können“, sagte sie. „Aber es hat sich gelohnt.“

Mit dem Schiff über den Atlantik

Dass Thunberg die Klimademonstrationen während der Schulzeit austrägt, hat einen Grund: Nur so erhalte sie die nötige Aufmerksamkeit, erklärt sie. Trotzdem will die Schwedin ihren Protest auch in den Sommerferien weiter führen. Und danach? Bevor sie aufs Gymnasium wechselt, will Thunberg sich ein ganzes Jahr freinehmen, um sich ganz ihrer Klimakampagne zu widmen. Sie will an einem UN-Klimagipfel in New York im September und an der UN-Klimakonferenz in Chile im Dezember teilnehmen.

Da sie aus Klimaschutzgründen prinzipiell nicht fliegt, überlegt sie, mit dem Schiff den Atlantik zu überqueren.

(red.)

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