Identitären-Chef: "Heute um 07:00 stand erneut die Polizei vor der Tür"

Identitären-Chef Martin Sellner
Identitären-Chef Martin Sellnerimago images / ZUMA Press
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Grund für die Hausdurchsuchungen waren die Ermittlungen rund um die Spende des Christchurch-Attentäters an Identitären-Chef Martin Sellner.

Bei Mitgliedern der Identitären Bewegung sind am Dienstag erneut Hausdurchsuchungen durchgeführt worden. Konkret wurden zwei Wohnungen durchsucht, wie die Staatsanwaltschaft Graz mitteilte. Dabei ging es neuerlich um die Ermittlungen rund um die Spende des Christchurch-Attentäters an Identitären-Chef Martin Sellner, die bereits im März 2019 publik geworden war.

Bereits damals wurde Sellners Wohnung in Wien im Auftrag der Staatsanwaltschaft Graz durchsucht. Nun habe man (aufgrund von von Sellner selbst produzierten und auf dessen Profilen in Sozialen Medien verbreiteten Videos) erkannt, dass es noch andere Wohnungen geben muss, "wo es eventuell neue Anhaltspunkte" gibt, hieß es am Dienstag seitens der Staatsanwaltschaft Graz.

Weitere Spenden?

Dem Sprecher der Staatsanwaltschaft zufolge handelt es sich um zwei Wohnungen in Wien, für die die Staatsanwaltschaft die Hausdurchsuchung angeordnet hat. Es gehe um die Überweisung des Christchurch-Attentäters an Sellner und die Frage, "ob es über diese Spende hinaus weitere Spende gegeben hat", dabei seien die Ermittler etwa auf der Suche nach "Buchhaltungsunterlagen".

Sellner hatte zuvor die Hausdurchsuchung selbst publik gemacht: "Bin via Tel und WA (Whatsapp, Anm.) nicht erreichbar. Heute um 07:00 stand erneut die Polizei vor der Tür mit Durchsuchungsbeschluss. Eine Privaträumlichkeit von mir und eine weiter Wohnung wurden durchsucht. Handy und Datenträger erneut beschlagnahmt", postete der Obmann der vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuften Identitären Bewegung auf dem Kurznachrichtendienst Twitter.

Sellner beklagte die "absurde Repression", diese würde "die Angst der Eliten vor friedlichem Aktivismus" zeigen.

(APA)

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