Bei mehr als acht Wochenstunden im Job steigt die Zufriedenheit nicht mehr an, zeigen britische Soziologen. Ein ziemlich schwindliges Ergebnis.
Die Idee dieser Soziologen war wohl die: Wir haben oft genug erforscht, wie unglücklich und psychisch krank es macht, wenn man arbeitslos ist. Aber noch niemand von uns hat die richtige Dosis für das Lebenselixier Arbeit ermittelt – anders als bei den Medizinern, die wissen, dass man täglich neun Mikrogramm Vitamin D schlucken soll, nicht mehr und nicht weniger. Also holen wir dieses Versäumnis nach und verschreiben der Gesellschaft die optimale Menge an Arbeitsstunden.
Bei diesem Projekt sind Brendan Burchell und sein Team von den Unis Cambridge und Salford zu einem sensationellen Ergebnis gelangt (Social Science and Medicine, 18. 6.): Es gibt zwar den Sprung ins Glück, wenn Arbeitslose (oder aus sonstigen Gründen Inaktive) einen bezahlten Job annehmen. Sie fühlen sich besser in die Gesellschaft integriert, können mit Kollegen tratschen, gewinnen mehr Selbstvertrauen und Kontrolle über ihr Leben. Aber für all diese heilsamen Effekte genügt es völlig, einen Tag pro Woche zu schuften. Ob acht, 20 oder 40 Wochenstunden – das macht gar keinen Unterschied mehr.