Kompensation: Unterschiedlich strenge Benotung

Große Unterschiede je nach Bundesland bei der Matura.

Wien. Ein Nicht genügend bei der schriftlichen Matura ist kein Grund zum Verzweifeln. Der Fünfer kann bei der Kompensationsprüfung, die zwar mündlich erfolgt, aber als Teil der schriftlichen Klausur gilt, ausgebessert werden. Das passiert meistens auch. So wurden im Vorjahr in Mathematik österreichweit zwei Drittel der Nicht genügend ausgemerzt, in Englisch drei Viertel und in Deutsch mehr als 80 Prozent. Hier gibt es, wie eine aktuelle Auswertung der Statistik Austria zeigt, allerdings große Unterschiede zwischen den Bundesländern.

„So kommt es zu starken Verschiebungen zwischen den Bundesländern“, sagt Regina Radinger, die am Dienstag gemeinsam mit Generaldirektor Konrad Pesendorfer die Ergebnisse präsentierte. Sie bezogen sich allerdings noch nicht auf die heurige Matura – sondern auf die schlechter ausgefallene Reifeprüfung im Vorjahr. In Mathematik fällt auf, dass es bei der schriftlichen Klausur die meisten Fünfer in Wien gab. Nach der Kompensationsprüfung war Wien allerdings nicht mehr das schlechteste Bundesland. Denn während in Wien 70 Prozent der Fünfer ausgebessert werden konnten (nur im Burgenland und in Kärnten war die Zahl noch höher), waren es in Salzburg nur 60 Prozent.

Unterschiedlich streng dürften die Kompensationsprüfungen auch in Deutsch und Englisch je nach Bundesland sein. In der Steiermark konnten 94 Prozent der Schüler ihren Fünfer ausbessern, in Salzburg und Niederösterreich gelang das nur 74 Prozent. In Englisch merzten besonders viele Steirer ihren Fünfer aus. Schwer hatten es hier die Niederösterreicher. (j. n.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.06.2019)

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