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Vertrauensindex: Bierlein und Van der Bellen verdrängen Kurz

Kanzlerin Brigitte Bierlein
Kanzlerin Brigitte Bierlein(c) imago images / Xinhua (via www.imago-images.de)
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Ex-FPÖ-Obmann Strache stürzt nach der "Ibiza-Affäre" auf minus 51 Punkte ab, auch SPÖ-Chefin Rendi-Wagner landet im Minusbereich. Bei Neos und Grünen zeigt die Kurve indes nach oben.

Die „Ibiza-Affäre“, der Bruch der türkis-blauen Koalition, Übergangsminister, ein Misstrauensvotum und schließlich die Bildung einer völlig neuen (Übergangs-)Regierung prägten die vergangenen Wochen - und wirkten sich auf das Vertrauen der Österreicher in die Politik aus. Dem aktuellen APA/OGM-Vertrauensindex zufolge lösten Kanzlerin Brigitte Bierlein und Bundespräsident Alexander Van der Bellen ÖVP-Chef Sebastian Kurz an der Spitze des Rankings ab. Der abgewählte Regierungschef fiel demnach von 27 Punkten im April auf elf Punkte zurück.

OGM-Chef Wolfgang Bachmayer begründet diesen Umstand damit, dass Kurz nach der freiheitlichen „Ibiza-Affäre" und der Aufkündigung der Koalition vor allem bei FPÖ-Wählern in Missgunst geraten ist, während Bierlein punkten konnte: Sie erreichte aus dem Stand einen Vertrauenssaldo von 40 Punkten, ebenso Van der Bellen, der auf 39 Punkte kam. Im April hatte das Staatsoberhaupt noch 18 Punkte.

Rendi-Wagner rutscht in Minusbereich

SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner, deren Partei das Misstrauensvotum gegen Kurz initiiert hatte, fiel im Wohlwollen der Österreicher ebenfalls ab - und zwar von plus acht Punkten im April auf aktuell minus neun. Der Vertrauensverlust sei in "erster Linie" mit dem unter den Erwartungen gebliebenen Abschneiden bei der EU-Wahl und der zunehmenden Kritik aus den eigenen Reihen zu erklären, analysierte der OGM-Chef.

Wenig verwunderlich ist Bachmayer zufolge auch, dass Ex-Vizekanzler Heinz-Christian Strache und der ehemalige FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus als Hauptakteure des „Ibiza-Videos" massiv einbrachen. Strache stürzte von minus 13 Punkten im April auf minus 51 ab. Gudenus sank auf minus 62 Punkte, was einer der negativsten Werte seit der Erhebung des Vertrauensindex ist. Auch beim aktuellen blauen Spitzenduo Norbert Hofer (minus 23 Punkte) und Herbert Kickl (minus 37 Punkte) blieben die jüngsten Ereignisse nicht ohne Folgen. Beide büßten an Vertrauen ein.

Pinke und Grüne Kurve zeigen nach oben

Bei Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger und Grünen-Bundessprecher Werner Kogler zeigt die Kurve hingegen nach oben. Meinl-Reisinger konnte ihren Vertrauenssaldo auf acht, Kogler seinen auf sechs Punkte steigern, womit eine Mehrheit der Wähler den beiden Oppositionspolitikern vertraut.

Mit einem positiven Saldo ausgestattet wurde neben Vizekanzler und Justizminister Clemens Jabloner auch die zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ). Im negativen Bereich landeten hingegen Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP), die Dritte Nationalratspräsidentin Anneliese Kitzmüller (FPÖ) und SPÖ-Bundesgeschäftsführer Thomas Drozda.

Vertrauensindex

Der Vertrauensindex errechnet sich auf Basis einer Umfrage unter 800 repräsentativ ausgewählten Wahlberechtigten aus dem Antwortsaldo "habe zu dieser Person Vertrauen/kein Vertrauen". Die aktuelle Erhebung fand zwischen 14. und 18. Juni statt. Die Schwankungsbreite liegt bei plus/minus 3,5 Prozent.

(APA/Red.)