Die Aktienkurse steigen, weil die Notenbanken weiter auf billiges Geld setzen. Aber auch Gold ist wieder gefragt – als Gegengift für Inflation, Konjunkturdellen und politische Spannungen.
Wien. Gold ist zurück. Nach sechs Jahren hat das Edelmetall vergangene Woche die Marke von 1400 Dollar pro Unze zurückerobert. Seit dem Frühling von 2013 war der Goldpreis unterhalb von 1350 Dollar gefangen gewesen. Das ist vorbei. In Euro ist Gold zuletzt auf bis zu 1250 gestiegen. Das Metall hat sich heuer bereits um mehr als zwölf Prozent verteuert – und einige Analysten sagen, dass der Aufwärtstrend noch weitergehen kann. Was steckt hinter dem Comeback? „Die Presse“ listet die wichtigsten Gründe auf.
Billiges Geld
Die Währungshüter senden Signale aus, dass das Geld noch lang billig bleibt – und die Zinsen niedrig. EZB-Chef Mario Draghi und US-Notenbankchef Jerome Powell haben sich in den vergangenen Wochen dahingehend geäußert. Die geldpolitische Normalisierung ist erst einmal abgesagt. An den Aktienmärkten wird das mit neuen Höchstständen gefeiert. Aber billiges Geld heißt auch immer Inflationsgefahr, der Dollar ist nach der Fed-Sitzung am Mittwoch deutlich gefallen – und Gold gilt als Gegengift für weiche Währungen.